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SERIE BERLINER Chronik: 6. Februar 1990

In Ost-Berlin werden die Blutkonserven knapp, weil der Westen für Spenden zahlt

JAHRE

EINHEIT

Der Senat richtet sich darauf ein, notfalls Teile der Ost-Berliner Verwaltung zu übernehmen. Nach Angaben des Besuchsbeauftragten der DDR klafft im Magistratshaushalt eine große Lücke und die Zahlungen der DDR-Regierung blieben aus. Überdies werde gegen Oberbürgermeister Erhard Krack und fast alle Bezirksbürgermeister wegen Wahlfälschung bei den Kommunalwahlen im Mai 1989 ermittelt. Der Senat beschließt als Zeichen der Solidarität die Bereitstellung von 25 Millionen DM für die kurzfristige Instandsetzung von Wohnungen in den verfallenen Altbauquartieren in Prenzlauer Berg und Friedrichshain.

In Ost-Berlin werden die Blutkonserven knapp. Bereits Ende Januar fehlten 3000 Frischblutkonserven. Nach Einschätzung des Leiters des Ost-Berliner Bezirksinstituts für Blutspende- und Transfusionswesen hat das damit zu tun, dass immer mehr Ost-Berliner im Westen Blut gegen Devisen spenden. 400 bis 500 regelmäßige Blutspender seien in den Westteil abgewandert. DRK-Sprecherin Eva-Maria Wehling spricht von täglich mindestens 20 Anfragen von Ost-Berlinern. Das DRK zahlt registrierten Blutspendern 45 DM pro Spende. Wie viele Ostler sich haben registrieren lassen, sagt das DRK nicht, verteilt aber Handzettel mit dem Hinweis, dass „die Blutversorgung in den Krankenhäusern in der DDR ernsthaft in Gefahr gerät“. Gru

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