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SERIE BERLINER Chronik: 8. Juli 1990

Beschäftigte in Ost-Berlin streiken für Kündigungsschutz

JAHRE

EINHEIT

In Ost-Berlin und im künftigen Land Brandenburg sind 120 000 Metallarbeiter aus 220 Betrieben nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im Warnstreik, wie die DDR-Nachrichtenagentur ADN meldet. Sie fordern Umschulungen statt Entlassungen, Zulagen zum Kurzarbeitergeld, Lohnzuschläge als Ausgleich für Preissteigerungen, zwei Jahre Kündigungsschutz und die 40-Stunden-Woche. Es ist laut ADN die „größte Arbeitskampfaktion seit Jahrzehnten“.

Seit Tagen streikt das Personal von vier Restaurants des bisherigen „HO-Gaststättenkomplex Platz der Akademie“, nun eine GmbH, trotz angedrohter Kündigungen. Nicht für höhere Löhne wird gestreikt, sondern aus Protest gegen die Entlassung von 27 Kollegen „mit der Währungsunion“ und auch dagegen, dass der Direktor des HO-Gaststättenkomplexes plötzlich Inhaber dieser Restaurants ist. „Früher zwang er uns zur Teilnahme am SED-Parteischuljahr, auch wenn man kein Mitglied war“, so ein Sprecher. Gru

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