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SERIE Wendekalender: 10. Dezember 1989

Gottesdienst in der Sacrower Heilandskirche, polnische Händler kaufen Läden leer

Die Gemeinde der Sacrower Heilandskirche will am Heiligabend wieder in ihrem Gotteshaus feiern, aber der zuständige Kommandeur der DDR-Grenztruppen verweigert seine Zustimmung, offiziell aus Personalmangel. Erst Interventionen der West- Berliner Kirchenleitung beim Bezirk Potsdam ändern seine Haltung. Die Heilandskirche ist seit dem Mauerbau 1961 Teil der Sperranlagen zu West-Berlin. Ihr Inneres wurde durch das Grenzregime erheblich beschädigt.

Einwohner von Kaulsdorf haben den bereits begonnenen Bau einer neuen Großsiedlung gestoppt. Eine Versammlung sprach sich dagegen aus, weil die Entscheidung über ihre Köpfe hinweg getroffen worden war.

West-Berliner Discounter erleben jetzt, was bisher nur im Ostteil der Stadt beklagt wurde: den Ausverkauf von Lebensmitteln. Polnische Händler würden ganze Regale leerkaufen und die Waren in Polen anschließend mit Gewinn wieder veräußern. „Einkäufe von bis zu 10 000 Tafeln Schokolade seien keine Seltenheit“, schreibt der Tagesspiegel. In großen Mengen gekauft würden besonders Öle, Fette, Bier, Fruchtgummi und Schokolade. Eine Billigtafel Schokolade für 60 Pfennig werde in Polen für bis zu zehn Mark verkauft. loy

Leser, Prominente und Tagesspiegel- Autoren haben uns persönliche Mauerfall-Geschichten erzählt: www.tagesspiegel.de/meinjahr89

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