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SERIE WENDEKalender: 10. Mai 1989

Auf dem Kirchentag wird über totgeschwiegene Skinheads in der DDR diskutiert.

Die DDR verweigert mehreren chinesischen Studenten die Einreise nach Ost-Berlin. Am Bahnhof Friedrichstraße werden sie ohne Angabe von Gründen abgewiesen, obwohl sie gültige Reisedokumente haben. Nach der blutigen Niederschlagung der Studentenproteste in Peking hatten in Ost-Berlin immer wieder kleinere Gruppen versucht, an der chinesischen Botschaft Protestbriefe zu übergeben und Blumen niederzulegen. Die Staatsmacht verhinderte die meisten Aktionen.

Der Filmregisseur Konrad Wolf (DDR) erklärt den Besuchern des Evangelischen Kirchentags in West-Berlin, was sie von den „Rowdys“ im Osten zu halten haben. „Rowdy“ ist die offizielle Bezeichnung für junge Straftäter, die scheinbar grundlos Menschen attackieren oder Sachen beschädigen. Es handele sich um „jugendliche Rechtsradikale“, die als Faschos und Skinheads Gewalt verherrlichten und gegen Ausländer ausübten, sagt Wolf im Tagesspiegel.

Es gebe anders als im Westen nur keine Parteien, denen sie beitreten könnten. Wolf kritisiert die Haltung der DDR-Führung, Widerspruch und Kritik am System zu unterdrücken. „Nur wahre Demokratisierung kann in unserem Land die Jugend gegen faschistisches Gedankengut immunisieren.“(loy)

Erzählen Sie doch Ihre eigene Geschichte von 1989! Lesebeispiele: www.tagesspiegel.de/meinjahr89

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