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SERIE WENDEKalender: 11. März 1989

Ein Franzose „verirrt“ sich im Osten und muss dafür 500 Mark berappen

20 JAHRE MAUERFALL

Am Übergang Heinrich-Heine-Straße kommt es zu einem Zwischenfall. Ein Lastwagen mit französischem Kennzeichen wird festgehalten. Die SFB-Abendschau zeigt Bilder, wie Grenzer einen jungen Mann abführen. Vermutet wird, dass er sich in dem Lastwagen versteckt hatte. Die Wahrheit erweist sich auch hier als Feind der Dramatik. Der ortsfremde Lastwagenfahrer hatte die Grenzabfertigung in Drewitz/Dreilinden verpasst und war weiter Richtung Osten geirrt. Gegen eine Geldstrafe von 500 Mark durfte er schließlich nach West-Berlin einfahren.

In Ost-Berliner kirchlichen Krankenhäusern wird mithilfe westlicher Spenden umfangreich renoviert und modernisiert, berichtet das Informationsbüro West (IWE). Ähnliche Geldspritzen wünschen sich die Betreiber von Kinos. Der Chef der DDR-Filmdirektion, Bernd-Rüdiger Mann, beklagt sich öffentlich über „undichte Dächer, fehlende Foyers“ und marode Heizungen in den 21 Ost-Berliner Kinos. Auch die technische Ausstattung hinke dem West-Standard weit hinterher. Mit dem Dolby-Tonsystem sei nur das „International“ ausgerüstet. Immerhin: „Jährlich kommen rund vier Millionen Zuschauer“, mit steigender Tendenz. International anerkannte Filme würden jetzt früher importiert, lobt Filmexperte Mann.

20 Jahre später verzeichnet Gesamtberlin rund 9 Millionen Kinobesucher, im Ostteil der Stadt waren es 2008 etwa 3,8 Millionen. loy

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