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SERIE WENDEKalender: 29. Juli 1989

DDR-Flüchtlinge sollen nach Wilmersdorf ziehen – in Container unter der Autobahn.

In Wilmersdorf soll ein Aussiedlerheim unter den Brücken des Autobahnkreuzes an der Rudolstädter Straße entstehen. Der Bezirk hält die Pläne für äußerst bedenklich und eigentlich nicht genehmigungsfähig. Vier dreigeschossige Containertürme für 200 Personen sollen hier errichtet werden. Die Fläche ist derzeit ein Parkplatz. Eine Sprecherin der Senatssozialverwaltung lässt mitteilen, die Unterbringungssituation für Aussiedler sei so angespannt, „dass wir jeden Standort nehmen“.

US-Soldaten aus West-Berlin machen sich als Schnäppchenjäger in Ost-Berlin unbeliebt. Ganze Busladungen mit GIs plus Ehefrauen fielen in die Läden am Alexanderplatz ein und kauften Luxuswaren in großen Mengen, die sich DDR-Bürger einmal im Jahr leisten könnten, schreibt dpa. Beliebt sind Kristallgläser aus der Tschechoslowakei, Kameras und Ferngläser aus Jena, Uhren, Spielzeug, Pelze, Lampen, Teppiche oder Kinderkleidung. Bei einem Umtauschkurs von 1 (Dollar) zu 15 (Ostmark) leisten sich die Soldaten nach dem Shopping noch ein Hummer-und-Krimsekt-Menü in besseren Hotels. Danach geht es vollbepackt und unbehelligt von Kontrollen über den Checkpoint Charlie zurück in den Westen. loy

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