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Serie Wendekalender: 3. November 1989

Eine Kommission soll Polizeiübergriffe auf Demonstranten untersuchen

In Ost-Berlin konstituiert sich eine Untersuchungskommission, die die Polizeiübergriffe auf Demonstranten in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober klären soll. In der Kommission sitzen Vertreter diverser Berufsverbände: Künstler, Journalisten, Schriftsteller, Ärzte, Rechtsanwälte, Psychologen und Theaterschaffende. Vertreten sind in der Kommission aber auch größere Betriebe und die Parteien. Nicht aufgenommen wurden allerdings die neu gegründeten unabhängigen Gruppen wie beispielsweise Demokratischer Aufbruch und Neues Forum.

In der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg waren Berichte von Opfern der Polizeigewalt gesammelt und später zu einer Dokumentation zusammengestellt worden. Die Staatsanwaltschaft der DDR hat bereits eine Amnestie für inhaftierte Demonstranten angekündigt.

Der DDR-Gewerkschaftsbund FDGB hat jetzt eine Frau an seiner Spitze. Annelis Kimmel, bisher Bezirksvorsitzende des FDGB in Ost-Berlin, ist die Nachfolgerin des zurückgetretenen Harry Tisch. Sie wird allerdings das Schicksal von Staatschef Egon Krenz teilen. Schon im Dezember wird Kimmel von der Gewerkschaftsbasis das Vertrauen entzogen. Annelis Kimmel gehört wie Krenz bis heute zu den Apologeten der DDR. loy

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