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Ein Funkwagen der Berliner Polizei im Einsatz. (Symbolbild)

© Kai-Uwe Heinrich/Tsp

Update

Übergriff in Werder an der Havel?: Polizei ermittelt wegen möglichem Sexualverbrechen an einer Neunjährigen

Ärzte haben bei dem Kind Verletzungen diagnostiziert, die von einem Sexualverbrechen stammen. Doch das Mädchen änderte seine Schilderung: der Übergriff habe nicht stattgefunden. Die Polizei ermittelt. 

Die Ermittler stehen vor einem Rätsel: Ein neunjähriges Mädchen aus dem brandenburgischen Werder (Havel) hat am Körper Verletzungen, die von einem Sexualverbrechen herrühren, doch ihr Aussageverhalten passt nicht dazu. Die Polizei war am Dienstagabend über eine mögliche Straftat am Plantagenplatz in dem Mittelmark-Städtchen informiert worden. 

Ein Mädchen hatte Polizisten anvertraut, dass sie am Montag nach Schulschluss an einer Parkbank verbeigelaufen sei, auf der ein Mann gesessen haben soll. Der Mann soll sie in ein Gebüsch gezerrt haben.

Dort soll es, so deutete die Polizei die Angaben des Kindes, zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Der Täter soll zwischen 30 und 40 Jahren alt sein, 1,75 Meter groß und eine Glatze tragen. An einem Oberarm soll er ein wellenförmiges Tattoo tragen.

Die Polizei leitete intensive Ermittlungen ein. Aufgrund der Beschreibung des Mädchens sind zwei Männer im Park gefunden worden. Sie wurden befragt. Doch der Verdacht gegen beide erhärtete sich nicht, sie mussten wieder entlassen werden.

Schließlich offenbarte sich die Neunjährige am frühen Mittwochnachmittag erneut bei der Polizei: Der sexuelle Übergriff soll sich doch nicht so zugetragen haben, wie sie zunächst ausgesagt hatte. Doch das widerspricht dem Ergebnis, zu dem die Ärzte im Potsdamer Bergmann-Klinikum gekommen sind. 

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Zuerst hatte darüber die B.Z. berichtet. Wie aus Polizeikreisen bestätigt wird, soll das Mädchen am Dienstag unter Narkose gynäkologisch untersucht worden sein. Demnach sollen die Verletzungen des Mädchens einer Sexualstraftat zuzuordnen sein.

Offiziell hat die Polizei diese Untersuchung in ihrer Mitteilung nicht erwähnt. Darin wurde am Mittwochnachmittag lediglich der Hergang geschildert, dass das Mädchen einen Verdacht geäußert habe, zwei Männer überprüft wurden und das Kind dann erklärte, der Übergriff habe doch nicht so wie zunächst geschildert stattgefunden.

Der Unklarheiten und die Widersprüche, etwa zwischen Verletzungen und der Rücknahme der ursprünglichen Aussage, ließen sich am Mittwochabend nicht näher auflösen.

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