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Hut ab oder Hut auf ... zur Inbetriebnahme kam sogar die Chefin nach Staaken: Polizeipräsidentin Barbara Slowik.

© André Görke

Sicherheit in Berlin: "Auch dort, wo Berliner wohnen" - Mobile Polizeiwache eröffnet

Die mobilen Wachen der Berliner Polizei sollen nicht nur an Hotspots stehen, sondern auch in den Kiezen. Nun wurden fünf Wachen eröffnet - die erste in Staaken.

Zum Glück parkte die neue mobile Polizeiwache im Schatten der Obstallee, sonst wär's ganz schön heiß geworden in Staaken - trotz der Morgenstunde. Am Freitag wurde dort tief im Westen von Berlin-Spandau die erste der fünf neuen mobilen Wachen der Berliner Polizei eröffnet.

Der Akku reicht zwei Stunden, der Wochenmarkt hilft

Ein blau-silberner Mercedes-Bus mit Klimaanlage und verdunkelten Scheiben (muss ja nicht jeder sehen, wenn sich ein Bürger an die Beamten wendet), Blaulicht auf dem Dach, drinnen ein Laptop mit direkter Leitung ins Polizeisystem und dann noch ein Stromanschluss vom Wochenmarkt - das ist der neue Polizeibus.

Die Batterien des Busses halten nur zwei Stunden, größere wären teurer gewesen, und dann hätte auch das Polizeifahrzeug größer sein müssen. "Wir hätten hunderte Polizisten zur Führerscheinnachprüfung schicken müssen", erzählt Innensenator Andreas Geisel, SPD, am Rande.

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Der Innensenator ist mit der Polizeichefin Barbara Slowik nach Spandau angereist. "Wir wollen die Präsenz der Berliner Polizei erhöhen, und das nicht nur an den Hotspots, die im Fokus der Öffentlichkeit stehen", sagt Geisel. Klar, die Wache werde auch mal am RAW-Gelände, am S-Bahnhof Neukölln und am Kottbusser Tor parken, "aber wir wollen auch in Kiezen ansprechbar und sichtbar sein, in denen die Berliner wohnen", sagt Geisel.

Staaken sei "keine Kriminalitätshochburg", dort will die Polizei aber näher an die Kieze ran, Anzeigen aufnehmen, Tipps geben, zuhören - so wie es die Kontaktbeamten vor Ort schon jetzt vereinzelt machen, wie Bürger berichten. "Die Lage an der Obstallee ist natürlich eine andere als an der Warschauer Brücke", sagt Slowik.

Geisel: Zu wenig Personal, aber wir wollen nicht warten

Am Vortag gab es Kritik innerhalb der Polizei. Wie soll das alles nur machbar sein? Wo soll das Personal herkommen? Bleiben andere Aufgaben nicht auf der Strecke? Geisel sagte von sich aus in Staaken, er habe die Kritik vernommen. "Ja, wir haben zu wenig Personal, aber wir haben die Ausbildung verdreifacht, 200 neue Polizisten treten im September ihren Dienst an".

Ja, es werde auch mal "rütteln" im Dienstplan, "es wird einen Engpass geben". Ihm gehe es nicht um die nächsten drei Wochen - und die Polizei könne nicht einfach warten, bis es personell entspannter ist. Die mobilen Polizeiwachen sind kein Experiment, "die sollen viele Jahre präsent sein".

Hier in Staaken, Obstallee, Kiez Heerstraße-Nord, heißt das: Die Wache wird tagsüber dort parken, sechs Stunden lang, im Idealfall mit bis zu zehn Polizisten. Bis zu vier Beamte sollen am Wagen bleiben, sechs weitere streifen als Ansprechpartner durch den Kiez, erklärt Spandaus erster Polizist, Andreas Kirsten, Leiter des Abschnitts 21: "Wir probieren das jetzt mal drei Wochen aus." Korrigieren kann man immer noch. Und man müsse ja auch erst mal gucken, wie die Wache von der Bevölkerung angenommen werde.

An manchen Orten auch nachts im Einsatz

Die Zeiten, wann die Wache konkret vor Ort steht, will die Polizei auf ihrer Internetseite bekannt geben. In Spandau beispielsweise soll sie auch am Rathaus Spandau nahe der Fußgängerzone den Kontakt zu den Beamten ermöglichen.

Hier in Staaken gehe es um Prävention, in anderen Gegenden "um harte Kriminalität", sagt Geisel. Am Nollendorfplatz und auch an der Warschauer Brücke werde die mobile Wache auch mal abends und nachts im Einsatz sein. Weitere mobile Wachen - vergleichbar mit Staaken - stehen in Wittenau und am S-Bahnhof Schöneweide. Und die mobile Wache soll auch nicht die Funkstreife im Alarmfall ersetzen.

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