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Berlin: "Sicherheit kommt vor wirtschaftlichen Erwägungen" - Der neue Polizeivizepräsident nach seinem Wechsel nach Berlin

Gerd Neubeck ist seit vergangener Woche neuer Polizeivizepräsident. Der 48-Jährige war zuvor Oberstaatsanwalt in Nürnberg.

Gerd Neubeck ist seit vergangener Woche neuer Polizeivizepräsident. Der 48-Jährige war zuvor Oberstaatsanwalt in Nürnberg. Er ist gleichzeitig Leiter des Technischen Hilfswerks.

Ist Ihnen der Wechsel von Franken nach Berlin schwer gefallen?

Ja und nein. Ich bin noch in der Phase des Einlebens. Es fällt schwer, die Familie immer wieder zurückzulassen, aber hier in die Stadt zu kommen, ist jedes Mal spannend.

Welcher Ruf eilt denn der Berliner Polizei in Bayern voraus?

Die Berliner Polizei war für mich immer etwas Besonderes, schon deswegen, weil sie eine berittene Polizei hatte. Die Berliner Polizei ist mit der Nürnberger nicht vergleichbar. Daher kann man sie auch nicht mit den Maßstäben messen, die ich gewohnt bin.

Polizeipräsident Hagen Saberschinksky ist gelernter Polizist, Sie sind Richter und Oberstaatsanwalt...

ich denke, es ist von Vorteil. Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren mit der Polizei, allerdings von außen. Ich kann mir vorstellen, dass diese Erfahrungen nutzbringend sind.

Was halten Sie vom Berliner Modell?

Ich denke, damit ist man auf dem richtigen Weg. Auch in Bayern ist die Kriminalitätsbekämpfung keine reine Aufgabe der Kriminalpolizei, sondern auch der Schutzpolizei.

Wird es auch Ihr Anspruch sein, die Arbeit der Polizei stärker in die Öffentlichkeit zu transportieren?

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der die Öffentlichkeit viel mehr Anteil nimmt an Dingen, die den Staat betreffen. Durch gestiegene Zahl und die unterschiedlichen Arten der Medien, die es vor Jahrzehnten noch gar nicht in diesem Umfang gab, wird das Augenmerk auch auf interne Dinge gerichtet. Insofern muss sich auch die Polizei nach außen gut präsentieren.

Sehen Sie trotz der Sparmaßnahmen im Haushalt die Möglichkeit, der Polizei eine bessere Ausstattung zu beschaffen?

Das wird unumgänglich sein, denn die Kriminellen haben diese Probleme nicht. Die Polizei muss auf jeden Fall nachziehen. Das wird auch ein Punkt sein, bei dem man im politischen Raum Unterstützung suchen muss, denn es geht nicht nur mit Man-Power. Die Technik nimmt einen immer breiteren Stellenwert ein. Ich meine, dass die Sicherheit der Bevölkerung ein derart wichtiges Element ist, dass betriebs- oder volkswirtschaftliche Erwägungen irgendwann zurücktreten müssen. Die Menschen haben sich nicht zu Staaten zusammengeschlossen, um Theater zu bauen oder Kindertagesstätten, sondern um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Sie sind jetzt eine Woche hier. Haben Sie sich schon einen Bezirk ausgesucht, in dem Sie gerne wohnen möchten?

Nein. Das möchte ich auch nicht allein tun, das wäre für einen Ehemann und Familienvater fahrlässig. Das ist etwas, das ich mit der gesamten Familie bestimmen werde.Das Gespräch führten Werner Schmidt und Holger Stark.

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