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Die Mevlana-Moschee in Kreuzberg in der Nacht zum Dienstag.

© dpa

Sicherheit von Gotteshäusern in Berlin: Bei der letzten Brandserie bewachten Gläubige die Moscheen

Gotteshäuser werden in der Hauptstadt in der Regel nicht von der Polizei bewacht - mit Ausnahme der Synagogen. Das gilt auch für die Mevlana-Moschee in Kreuzberg, in der es Anfang der Woche aus bisher unbekannter Ursache gebrannt hatte.

In Berlin gibt es etwa 75 Moscheen. Diese Zahl nennt die Internetseite Moscheesuche.de, der Senat nennt die Zahl 80. Repräsentative Gebäude wie die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm in Neukölln oder die Ahmadiyya-Moschee in Wilmersdorf gibt es nur wenige. Derzeit wird an anderer Stelle der Skalitzer Straße, Ecke Wiener Straße, die prächtige Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee gebaut. Die meisten Moscheen sind aber meist nur Gebetsräume, die aus Geldmangel seit den 60er Jahren in Gewerbegebieten und in Wohnhäusern entstanden sind.Das gilt auch für die Mevlana-Moschee, in der es Anfang der Woche aus bisher unbekannter Ursache gebrannt hatte.

In der Regel werden Gotteshäuser nicht von der Polizei bewacht – eine Ausnahme sind aber Synagogen. Die Synagoge in der Oranienburger Straße etwa ist eines der am besten gesicherten Gebäude der Stadt, und zwar technisch wie personell. Welche Objekte geschützt werden, ist geheim. Insgesamt sollen es derzeit etwa 650 Objekte sein, darunter 360 diplomatische Einrichtungen. Die meisten dieser Objekte werden nur regelmäßig von einer Streife angefahren, darunter dem Vernehmen nach auch die Sehitlik-Moschee.

Dauerhaften 24-Stunden-Schutz gibt es nur für 26 Botschaften, die Wohnhäuser einiger Politiker und für zahlreiche jüdische Einrichtungen. Es gibt mehrere Schutzstufen: Die 26 Botschaften fallen in Klasse 1 und 2, sie gelten als gefährdet. Dann folgen dauerhafte Posten (Klasse 3) oder Posten zu bestimmten Zeiten (Klasse 4). Weniger gefährdete Objekte werden regelmäßig – zum Beispiel stündlich – von einer Streife des Objektschutzes angefahren (Klasse 5). Unterste Stufe ist die Klasse 6: Die Polizei schaut sporadisch vorbei.

Die Gefährdungsbewertung erfolgt im Landeskriminalamt. Natürlich wird bei aktuellen Ereignissen reagiert. So wurde die Syrische Botschaft in Berlin zu Beginn des syrischen Bürgerkrieges einmal von Regimegegnern gestürmt. Anschließend verschärfte die Polizei die Bewachung des Gebäudes massiv. Nach der Serie von Brandanschlägen auf Berliner Moscheen 2010/2011 hatte viele muslimische Gemeinden einen eigenen Wachschutz organisiert, zum Teil waren auch Gemeindemitglieder nachts auf Patrouille gegangen.

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