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Besonders Touristen wurden Opfer der Fahrscheinkontrolleure.

© dpa

Sicherheitsunternehmen Wisag: S-Bahn-Fahrgäste von Kontrolleuren abgezockt

Betrügerische Fahrscheinkontrolleure der Firma Wisag setzten teilweise Fahrgäste unter Druck und kassierten die Bußgelder selbst.

Das war dreist: Einige als Kontrolleure bei der S-Bahn eingesetzte Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens Wisag haben nach Angaben der Bundespolizei vor allem Touristen bei Fahrscheinkontrollen "abgezockt." Erste Ermittlungen hätten ergeben, dass die Kontrolleure bei Fahrgästen, die keinen gültigen Fahrschein vorweisen konnten, das "erhöhte Beförderungsentgelt" von 60 Euro gefordert, dafür aber keine Quittung ausgestellt haben. So konnten sie sich das Geld in die eigenen Taschen stecken.

Teilweise seien die Fahrgäste auch massiv unter Druck gesetzt worden, um an Ort und Stelle zu bezahlen, sagte ein Sprecher der für die S-Bahn zuständigen Bundespolizei. So hätten die Kontrolleure zum Teil damit gedroht, dass es ohne Zahlung Probleme beim Verlassen von Deutschland geben könne, sagte der Sprecher weiter. Um an das Bargeld zu kommen, hätten einige Kontrolleure auch "gehandelt" und sich mit weniger als den vorgeschriebenen 60 Euro zufrieden gegeben. Gezielt hätten sich die Kontrolleure ausländische Touristen ausgesucht, die die hiesigen Tarifbestimmungen oft nicht genau kennen.

Eine Kündigung der Zusammenarbeit wird nicht ausgeschlossen

Nach Hinweisen und Anzeigen von verschiedenen Reisenden habe die Bundespolizei sehr aufwendige Ermittlungen aufgenommen, teilte der Sprecher weiter mit. Eng und vertrauensvoll abgestimmt mit der Wisag und der S-Bahn. Einige Taten seien dann von Beamten selbst beobachtet worden. Die S-Bahn teilte mit, sie wolle verloren gegangenes Vertrauen bei den Kunden umgehend wieder zurückgewinnen. In letzter Konsequenz schließe man eine Kündigung des Unternehmens nicht aus. Wisag hat inzwischen mehrere Mitarbeiter suspendiert.

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