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Berlin: Sie ließen spüren, wie sehr sie mit dem Toten verbunden waren

Die Trauerfeier sprengte fast die Masse der kleinen Kirche in Nikolassee. Doch das nahm der Gedenkfeier für Karl H.

Die Trauerfeier sprengte fast die Masse der kleinen Kirche in Nikolassee. Doch das nahm der Gedenkfeier für Karl H. Bröhan am Montagnachmittag nichts von ihrem persönlichen Charakter. Das hatte mancherlei Gründe. Zum Beispiel den, dass Reverend Irene Ahrens - sie wird demnächst die anglikanische Gemeinde in Berlin betreuen - für ihre Predigt einen Ton fand, der eine lange Freundschaft mit der Familie bezeugte. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen nahm zwar an der Trauerfeier teil, überließ jedoch die Würdigung dessen, was der Sammler und Gründer des nach ihm benannten Museums für Berlin bedeutet hat, dem scheidenden Kulturstaatssekretär Lutz von Pufendorf - weshalb diese Würdigung auch ganz aus der Nähe zu Bröhans Lebenswerk und zum Berliner Kunstleben kam. Ähnliches galt für den ehemaligen Direktor des Kunstgewerbemuseums Franz-Adrian Dreier, Ingeborg Becker, die stellvertretende Direktorin des Bröhan-Museums, und Bernhard von Gersdorff, Nachbar und langjähriger Vorsitzender des Kaiser-Friedrich-Museumsvereins: sie ließen spüren, wie sehr sie - wie die meisten Trauergäste - mit dem Toten verbunden gewesen waren. Auch die musikalische Begleitung mit Werken Ernst von Dohnanyis, einem Komponisten aus der Brahms-Nachfolge - Vater des Reichsgerichtsrats, Großvater des Dirigenten und Politikers - passte zu Bröhans Leidenschaft, dem Jugendstil. Und irgendwie galt das auch für das noch im Bannkreis der Jahrhundertwende gebaute Kirchlein.

Rdh.

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