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Berlin: Sie sind mit dem Radl da

Der ADFC feiert heute sein 30. Jubiläum.

Eine Berliner Idee war es nicht, vielmehr eine aus Baden. In Freiburg im Breisgau gab es schon organisierte Radler. Von denen zog einer nach dem Studium nach West-Berlin, war erschrocken über die Verhältnisse auf den hiesigen Straßen und gründete 1983 den Berliner ADFC. Tilman Bracher wurde dann auch erster Vorsitzender des neuen Clubs, der heute Nachmittag auf dem Tempelhofer Feld mit einer großen Party für alle Radfahrer seinen 30. Geburtstag feiert.

Der Tagesspiegel hatte, wie die anderen Berliner Medien, den ADFC anfangs ignoriert. Bekanntheit erlangte der Club erst ein Jahr später, ausgerechnet durch einen tödlichen Unfall: In Kreuzberg verletzt ein rechtsabbiegender Laster ein radelndes Kind tödlich. Erstmals fragen Polizei und Verkehrsverwaltung die organisierten Radler nach ihrer Meinung. „Wichtigstes Ziel unserer Arbeit ist die Verkehrssicherheit“, hatte es im Gründungsaufruf geheißen. Und dabei ist es bis heute geblieben, leider muss das so sein. Denn noch immer sind Rechtsabbieger für Radfahrer die größte Gefahr.

Wenig später interessierte sich sogar die Stasi intensiv für den neuen Verein, denn der ADFC warb darum, auch mit dem Rad in die und durch die DDR zu dürfen. Die SED blieb hart, erst mit dem Mauerfall durften West-Berliner mit dem Rad über die Grenze, doch das ist längst Geschichte.

Gefeiert wird am heutigen Sonntag ab 14 Uhr auf dem Tempelhofer Feld, nahe dem Eingang Columbiadamm; bereits vormittags starten in mehreren Bezirken Radtouren Richtung Feier. Um 16 Uhr beginnt eine Podiumsdiskussion: „Wird das noch was mit der Fahrradstadt Berlin?“ Moderiert wird sie von Tilman Bracher, bis heute dem Rad verbunden.

Informationen zum Jubiläum unter www.adfc-berlin.de

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