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Berlin: Siegerinnen mit guter Balance

Bei der Victress-Gala werden erfolgreiche Frauen geehrt

Ihr erstes Kind ist gerade mal fünf Wochen alt. Trotzdem arbeitet Sonja Fusati ehrenamtlich an der Victress Gala 2010, die am heutigen Dienstag im Admiralspalast über die Bühne gehen wird. Zum 6. Mal findet diese Veranstaltung statt, und eigentlich ist sie auch ein Baby von Sonja Fusati. Bei Jobs in Spanien und den USA hatte die Marketing-Beraterin früher immer bewundert, wie selbstverständlich Frauen dort Kinder und Karriere in Einklang brachten.

Zurück in Deutschland traf sie im Bekanntenkreis vor allem auf Problembewusstsein und Ängste. Also gründete sie zusammen mit Freunden die Victress-Initiative mit dem Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen und eine Machtbalance zwischen Mann und Frau in Wirtschaft und Gesellschaft herzustellen.

Inzwischen habe sich zwar schon vieles entkrampft, sagt die inzwischen 39-jährige Sonja Fusati. Aber Vorbilder werden immer gebraucht. Deshalb gibt es bei der Gala im Admiralspalast Preise in verschiedenen Kategorien. Gemeinsam sind ihnen die englischen Namen. Der „Glassbreaker Award“ wird diesmal unter der Patenschaft des Frauen-Psycho-Magazins „Emotion“ verliehen, das sich von dem Großverlag Gruner & Jahr getrennt hat und nun in Eigenregie herausgegeben wird. Nominiert sind in dieser Kategorie die 42-jährige Juristin Dorothee Ritz, Mutter zweier Kinder und Geschäftsführerin bei Microsoft Deutschland, die 57-jährige Margarete Haase, die ein Kind hat und Vorstandsmitglied beim Motorenhersteller Deutz ist, und Angelika Damman. Die 50-jährige Mutter eines Sohnes ist Personalchefin von SAP mit 50 000 Mitarbeitern. Für die Vereinbarkeit von „Karriere und Kind“ gibt es freilich einen eigenen Preis, den „Role Model Award“ für die „gesunde Work/Life Balance“. Zukünftige Siegerinnen werden in der Kategorie „Future Victress“ ausgezeichnet. Nominiert sind Frauen im Alter zwischen 20 und 30, die mit ihrem Leistungswillen die Zukunft mitgestalten, darunter die mehrfache Juniorweltmeisterin im Gedächtnissport, die 23-jährige Christiane Stenger.

Einen „Health Award“ gibt es für frauenspezifische Forschung in der Gesundheitsbranche. Die Gewinnerin soll nicht nur erfolgreich auf ihrem Forschungsfeld sein, sondern auch ein Vorbild für junge Frauen, die eine ähnliche Karriere anstreben. Den diesjährigen Sonderpreis. den „Freestyle Award“, erhält Franziska van Almsick, „für ihren einzigartigen Werdegang“ und weil sie nicht nur eine Ausnahmekarriere als Sportlerin vorzuweisen hat, sondern „sich neben ihrer Rolle als Mutter und verschiedenen beruflichen Aktivitäten auch noch leidenschaftlich für gemeinnützige Projekte engagiert“, wie es in der Begründung heißt. Sie hat das Kinderbuch „Paul Platschnase“ geschrieben und ist stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Sporthilfe.

Zur Jury gehören unter anderem Produzentin Regina Ziegler, Publizistin Gertrud Höhler, Moderator Ulrich Meyer und die Geschäftsfrau Heidi Hetzer.

Schirmherr ist Wirtschaftsminister Rainer Brüderle. In seinem Grußwort verspricht er bis zum Jahr 2013 bedarfsgerechte Tagesbetreuungsangebote für Kinder aller Altersgruppen. Aus seiner Sicht ist es besonders wichtig, dass „noch mehr Frauen eine berufliche Option als selbstständige Unternehmerin wahrnehmen“. Elisabeth Binder

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