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Bereits im vergangenen Jahr herrschte am Alexanderplatz Feuerwerksverbot.

© Paul Zinken/dpa

Silvester in Berlin: Wieder Böllerverbotszonen am Alexanderplatz und in Berlin-Schöneberg

Um Angriffe auf Polizei und Feuerwehr zu reduzieren, werden zwei problematische Gebiete wieder für Feuerwerk gesperrt. Ob es weitere Verbote gibt, hängt von Corona ab.

In der Silvesternacht soll es in Berlin aus Sicherheitsgründen wieder ein Feuerwerks- und Böllerverbot in zwei Gebieten der Innenstadt geben. Untersagt ist dann das Abbrennen von Feuerwerk und anderer Pyrotechnik auf dem Alexanderplatz und im Steinmetzkiez an der Pallasstraße in Schöneberg. Das teilte die Senatsinnenverwaltung der Deutschen Presse-Agentur mit.

Diese beiden Böllerverbotszonen basierten auf der Gefahrenabwehr über das Allgemeine Sicherheits- und Ordnungsgesetz. Sie hätten sich in den vergangenen Jahren bewährt und dienten dem Schutz von Polizei und Feuerwehr, aber auch von anderen Menschen in den Gebieten.

Früher hatten sich dort häufiger Gruppen junger Menschen gebildet, die mit Feuerwerk und Flaschenwürfen Polizisten und Feuerwehrleute angriffen. 2019 erließ der Senat erstmals diese Böllerverbotszonen, stellte Absperrgitter auf und postierte in der Silvesternacht Hunderte Polizisten dort, die den Zugang kontrollierten.

Im vergangenen Jahr wurde dann wegen der Corona-Pandemie der Kauf von Feuerwerkskörpern in ganz Deutschland verboten, zusätzlich richtete der Senat 54 Verbotszonen auf großen Plätzen, Straßen und in Parks ein, in denen Feuerwerk und auch der Aufenthalt untersagt waren.

Mit Blick auf die derzeitige Entwicklung in der Pandemie betonte die Senatsinnenverwaltung, es sei nicht auszuschließen, dass es weitere Bereiche geben könnte, „an denen zu Silvester der Aufenthalt und die Verwendung von Feuerwerk und anderen pyrotechnischen Gegenständen aus Infektionsschutzgründen untersagt ist“. Darüber werde die Innenverwaltung im Einvernehmen mit der Senatsgesundheitsverwaltung zum gegebenem Zeitpunkt entscheiden.

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Die Initiative Deutsche Umwelthilfe fordert seit Jahren ein grundsätzliches Feuerwerksverbot. Die Böllerei belaste die Atemluft, schädige Haus- und Nutztiere und führe zu schweren Verletzungen vor allem an Händen und Augen. Am Montag will die Umwelthilfe ein Aktionsbündnis präsentieren, um die neue Bundesregierung aufzufordern, in Zukunft Böller und Raketen zu verbieten.

Dagegen verlangte der Bundesverband Pyrotechnik, ein Zusammenschluss von Profi- und Hobby-Feuerwerkern, weiterhin „einen Jahreswechsel mit individuellem Silvesterfeuerwerk“. Der Verband betonte: „Einmal im Jahr die Funken sprühen zu lassen, bedeutet für viele Menschen eine ganz besondere Faszination.“

Ein Verbot von Kleinfeuerwerk vor der eigenen Haustür oder im Garten senke weder die Infektionszahlen, noch entlaste es Krankenhäuser. Der größte Teil der Verletzungen in den Notaufnahmen sei auf Alkoholkonsum und entsprechende Konflikte zurückzuführen. Der Feinstaubausstoß durch Feuerwerk belaufe sich auf 0,7 Prozent der jährlichen Emissionen. (dpa)

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