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Berlin: Silvester ohne verstärkte Kontrollen

Die Berlinale dagegen verschärft ihre Sicherheit

Bei der Silvesterparty am Brandenburger Tor wird es trotz der Terrorwarnungen keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen geben. Er werde sich von den privaten Veranstaltern nochmals die Zugangskontrollen zum Festgelände darlegen lassen, sagte Innensenator Ehrhart Körting (SPD). Darüber hinaus seien vonseiten der Polizei keine weiteren Maßnahmen geplant, die über das Übliche bei solchen Veranstaltungen hinausgeht.

Die jährliche Silvesterparty am Brandenburger Tor gehört nach Angaben der privaten Veranstalter zu den größten weltweit. In den vergangenen Jahren feierten dort jeweils mehrere hunderttausend Menschen friedlich den Jahreswechsel. Nach Angaben der Veranstalter sind Feuerwerkskörper jeglicher Art auf dem Veranstaltungsgelände strengstens verboten. Auch alle spitzen und scharfen Gegenstände, sowie Gegenstände, die als Waffen benutzt werden können, dürfen nicht mitgebracht werden.

„Wir leben in einer freiheitlichen Gesellschaft, wo nicht Objektschützer mit Maschinenpistolen vor Einkaufszentren, Kitas oder Schulen stehen“, sagte Körting. Allein die Möglichkeit einer terroristischen Bedrohung dürfe nicht dazu führen, „dass wir uns in unserem Lebensstil beeinträchtigen lassen“. Das gelte für alle Bereiche des Alltags wie die Fahrt mit der U-Bahn, den Besuch eines Fußballspiels oder eines Weihnachtsmarktes.

„Wenn ich mich davon leiten lasse, dass dort etwas passieren könnte, weil es die theoretische Möglichkeit einer terroristischen Bedrohung gibt, dann muss ich mein freiheitliches Leben einstellen“, sagte der Senator. Sicherungsmaßnahmen wie die Einschränkungen beim Besuch der Reichstagskuppel sowie spezielle Kontrollen bei der Bahn oder auf Flughäfen seien zwar möglich. Deutlich weitergehende Schritte seien jedoch „in einer freien Gesellschaft nicht praktizierbar und nicht gewünscht“.

Laut einer kürzlichen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap gehen Dreiviertel der Berliner trotz der Terrorwarnungen ohne Abstriche ihrem Alltag nach. Nur 24 Prozent, darunter insbesondere ältere Menschen, meiden Menschenansammlungen wie auf Bahnhöfen oder Weihnachtsmärkten. Allerdings gaben 43 Prozent der Befragten an, sie würden verstärkt auf verdächtige Personen und Gegenstände achten.

Die Berlinale allerdings verschärft angesichts der Terrorgefahr ihre Sicherheitsvorkehrungen. „Wir nehmen das schon sehr ernst“, sagte Dieter Kosslick, Leiter des Festivals. Von den erhöhten Sicherheitsaufwendungen werde aber niemand etwas mitbekommen, versicherte er. Die Leute kämen auch weiterhin an den Roten Teppich und die Stars ran. Am Potsdamer Platz seien die Sicherheitsvorkehrungen schon immer hoch gewesen. Die 61. Berlinale läuft 2011 vom 10. bis 20. Februar. dapd

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