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Berlin: Silvester: Parties locken weniger Gäste in die Stadt

Für die Silvesterfeier nach Berlin zu reisen, ist offenbar nicht mehr so populär wie in den vergangenen zwei Jahren. Viele Hotels melden für die Nacht der Nächte spürbar weniger Gäste als zu den beiden Millenniumsfesten.

Für die Silvesterfeier nach Berlin zu reisen, ist offenbar nicht mehr so populär wie in den vergangenen zwei Jahren. Viele Hotels melden für die Nacht der Nächte spürbar weniger Gäste als zu den beiden Millenniumsfesten. Bis zum Wochenende lagen die Buchungen für den Jahreswechsel rund zehn Prozent unter denen von Silvester 2000/2001, sagen Karl Weißenborn vom Hotel- und Gaststättenverband und Hanns Peter Nerger von der Marketinggesellschaft BTM. Vor einem Jahr freuten sich die Hoteliers stadtweit über eine Auslastung von 70 Prozent.

Jetzt hoffen Hotelbetreiber und Partyveranstalter auf mildes Wetter für den letzten Tag des Jahres. "Wenn es nicht zu glatt ist, entscheiden erfahrungsgemäß viele Leute spontan, doch noch ins Auto zu steigen und nach Berlin zu fahren", sagt Nerger. Außerdem seien zig-Tausende auswärtige Silvester-Besucher in der Stadt, ohne dass dies offiziell registriert werde: "Dies ist der Tag, an dem die meisten Berliner Besuch von Freunden und Verwandten von außerhalb bekommen", sagt Nerger. Zwischen 600 000 und 700 000 Gäste aus dem Ausland und der übrgen Bundesrepublik waren vor einem Jahr in der Stadt. Rund 150 Millionen Mark Einnahmen meldeten die Hotels damals.

Im ersten Haus an der großen Freiluftfeiermeile, im Hotel Adlon, ist die Belegung in diesem Jahr um fünf Prozentpunkte gesunken. "Voriges Jahr hatten wir 520 Besucher, jetzt sind es nur noch 450", sagt Empfangschef Holger König. Auch aus vielen anderen Hotels hat er gehört, dass die Belegung schlechter wurde und weniger Karten für die Silvesterfeiern verkauft wurden. Er begründet das damit, dass nach den beiden großen Feiern zur Begrüßung des neuen Jahrtausends jetzt ein Rückgang auf das normale Maß "einfach unvermeidlich" ist.

Das sieht auch Nadine Athoff vom Hotel Interconti so: "Die Zahlen mussten nach den symbolträchtigen Jahreswechseln einfach wieder zurückgehen", sagt sie. Darüber hinaus hat man im Adlon dieses Jahr einen "Trend zur gepflegten, zurückgezogenen Silvesterfeier" festgestellt. Der zeige sich unter anderem daran, sagt Empfangschef König,dass das Gourmet-Restaurant des Hotels schon lange vollständig ausgebucht ist. Im Dorint-Hotel Schweizerhof und im Westin Grand freut man sich hingegen über eine gleichbleibend gute Belegung. "Wir sind so gut wie ausgebucht", sagt Westin-Grand-Manager Ingo Schreiber. Und die Zahl der Besucher des hauseigenen Silvesterballes sei sogar auf mehr als 300 angestiegen.

In den vergangenen Monaten hatte der Berlin-Tourismus einen kräftigen Rückgang beklagt. Nach den Terroranschlägen in den USA war die Zahl vor allem der ausländischen Besucher schlagartig zurückgegangen, sagt Nerger. Fast jeder zehnte internationale Gast blieb nach dem 11. September erst einmal lieber zu Hause. "Wir sind aber noch mal mit einem blauen Auge davongekommen." Den deutschen Gästen sei Dank, sackten unter dem Strich die Besucherzahlen im Herbst nur um zwei bis drei Prozent ab. Insgesamt wurden bis Oktober in diesem Jahr 4,2 Millionen Gäste in Berlin gezählt, Zahlen für die letzten zwei Monate gibt es noch nicht. Für das kommende Jahr wollen die Berlinwerber jetzt noch stärker auf den inländischen Markt und auf die Nachbarländer setzen.

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