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Silvester-Polizeistatistik in Berlin: Mehr Sachbeschädigungen, weniger Angriffe auf Einsatzkräfte im Vergleich zum Vorjahr
Eine neue Statistik zeigt, was sich an Silvester 2024 gegenüber dem Vorjahr getan hat. In einem Bereich sind die Zahlen besonders stark angestiegen.
Stand:
An Silvester 2024 ist es in Berlin im Vergleich zum Vorjahr zu deutlich mehr Sachbeschädigungen und schweren Körperverletzungen gekommen, dafür haben Angriffe auf Einsatzkräfte abgenommen. Das teilte die Polizei nach einer schriftlichen Anfrage des Sprechers für Recht der Berliner SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Jan Lehmann, mit.
Demnach wurden zum Jahreswechsel 2024/25 729 Sachbeschädigungen registriert – 189 mehr als im Jahr zuvor. Die Sachbeschädigungen durch Feuer haben sich mehr als verdreifacht.
Bei der Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen nahmen die Fälle von 94 auf 132 zu. Einfache Körperverletzungen nahmen hingegen leicht ab, von 249 auf 215 Fälle.
Die Gesamtzahl der Straftaten blieb mit 2.909 (2024/25) im Vergleich zu 2.952 (2023/24) nahezu stabil. Sogenannte silvestertypische Delikte (unter anderem im Zusammenhang mit Feuerwerk und Menschenansammlungen) stiegen von 1.957 auf 2.070 Fälle an.
Eine gute Nachricht: Die Angriffe auf Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten waren rückläufig. So sanken Strafanzeigen wegen Widerstands oder tätlichen Angriffs von 72 auf 48. Auch sank die Zahl der Körperverletzungsdelikte zum Nachteil von Einsatzkräften von 19 auf 15, und es wurden 23 statt 29 Einsatzkräfte in der Silvesternacht verletzt.
Weniger Drogendelikte durch Cannabis-Legalisierung?
Sachbeschädigungen an Einsatzfahrzeugen reduzierten sich von 40 auf 24 Verfahren. „Diese positive Entwicklung verdient Anerkennung für die Einsatzstrategie von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sowie für die enge Verzahnung mit der Justiz“, erklärte Lehmann.
Auch die Zahl der Straftaten nach dem Waffengesetz sank von 375 (2023/24) auf 311 Fälle (2024/25). Zudem nahmen Betäubungsmitteldelikte von 112 auf 71 Fälle ab. Hier könnte es einen Zusammenhang mit der Cannabis-Teillegalisierung ab 1. April 2024 geben.
Die Zahl der Fälle ohne sofort ermittelte Tatverdächtige stieg zwar leicht, von 1.504 (2023/24) auf 1.636 (2024/25). Bei der Nacherfassung waren die Behörden im vergangenen Jahr jedoch konsequenter und schneller. Zum Zeitpunkt der Auswertung waren aus 2023/24 noch 14 Verfahren als gegen unbekannt offen, aus 2024/25 blieben hingegen nur noch zwei Verfahren.
Lehmann: „Hier zeichnet sich ein klarer Fortschritt ab: Polizei und Staatsanwaltschaft haben in der jüngeren Silvesternacht mit spürbar mehr Tempo und Konsequenz nachermittelt. Das ist ein enorm wichtiger Beitrag für mehr Abschreckung und ein sicheres Silvester“, sagte Lehmann. Entscheidend sei die konsequente Ahndung der Straftaten durch die Justiz, um rechtswidrigem Verhalten spürbare Folgen zu verleihen und das Sicherheitsgefühl zu stärken.
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