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Berlin: Sing mit uns!

Abba-Revival und kein Ende: Ab morgen gastiert das Musical „Mamma Mia!“ im ICC

Sie sind ein bisschen aus der Form gekommen, aber immer noch gut bei Stimme. Donna und ihre beiden Jugendfreundinnen zwängen sich in ihre Glitzerkostüme von einst, fangen erst noch ein bisschen zaghaft zu singen an, aber nach den ersten Takten klappt’s wieder wunderbar. Das Damen-Trio, mittlerweile keine dürren englischen Starlets mehr, sondern gestandene und zum Teil rundliche Mütter, ist wieder obenauf: Mamma Mia!

Wenn am Mittwoch das gleichnamige Musical im ICC Premiere feiert, ist Berlin ein bisschen spät dran. Denn die Show feiert bereits seit sechs Jahren international Triumphe. Schon bei der Uraufführung in London gab es seinerzeit Beifallsstürme. Weltweit haben über 23 Millionen Zuschauer die Show gesehen, die den schwedischen Pop-Ikonen von Abba mehr Einnahmen beschert, als sie in ihrer aktiven Band-Zeit je verbucht haben – über eine Milliarde Dollar soll das Stück schon eingespielt haben. In Deutschland läuft das Musical seit Jahren in Hamburg und Stuttgart. Jetzt haben die Berliner für knapp zwei Wochen auch eine Chance.

Das Erfolgsrezept der Show ist denkbar einfach. Die Gassenhauer von Abba hat Drehbuchautorin Catherine Johnson mit einer ebenso simplen wie charmanten Story verknüpft. Donna und ihre Freundinnen treffen sich in Griechenland, weil Donnas Tochter Hochzeit feiern will. Das Töchterchen hat heimlich drei Männer eingeladen, von denen jeder als ihr Vater infrage kommt. Die Personen treffen zusammen, die Party ist perfekt, und es werden insgesamt 20 Abba- Songs nicht nur gesungen, sondern geradezu zelebriert. Alle großen Hits sind dabei und auch das eher unbekannte Stück „Slipping Through My Fingers“ – selbst für Abba-Fans eine kleine Entdeckung.

Was die Show, die jetzt in Berlin zu sehen ist, auszeichnet, ist die simple Tatsache, dass sie auf Englisch gesungen und gesprochen wird. Das ist ein echter Bonus, denn die Abba-Songs in deutscher Sprache zu hören, ist nicht nur ungewöhnlich, sondern bremst auch den Mitsing-Effekt. Der ist bei „Mamma Mia!“ nicht nur erwünscht, er tritt automatisch ein. Mehr noch: Bei ihrer Premiere in Dublin vor etwas mehr als einem Jahr haben die Sänger und Musiker ihre Zuschauer gleich reihenweise von den Stühlen gerissen. Ganze Frauenklubs machten es ähnlich wie die drei Damen auf der Bühne. Einziger Unterschied: Sie ließen ihre Glitzerkostüme zu Hause. Aus der Show wurde so eine riesengroße Party. Wer geglaubt hat, das große Abba-Revival der Neunziger habe sich überlebt, wird bei „Mamma Mia!“ eines Besseren belehrt.

Bei dem nicht ganz so leicht zu begeisternden Berliner Publikum dürfte die Anlaufzeit zwar etwas länger dauern, aber Helen Hobson, die in Berlin die Rolle der Donna spielt, ist optimistisch: „In Dublin war es ein großer Spaß zu spielen, das wird für uns in Berlin nicht anders sein.“ Sie glaubt nicht, dass es ein Problem für das deutsche Publikum gibt, wenn die Dialoge auf Englisch gesprochen werden. „Den Inhalt versteht man auch so.“ Außerdem ist der Inhalt sowieso nicht das Wichtigste. Die Show lebt von den Abba-Songs, auch wenn die Combo mit der Handlung nichts zu tun hat. Die Showtruppe hat seit Beginn ihrer Tournee in Irland ein bemerkenswertes Pensum absolviert: Schottland, Südafrika, Estland, Frankreich… Berlin ist die letzte Station in Deutschland, danach gastiert die Tournee in Wien.

Mamma Mia!, 14. bis 26. Dezember, ICC Saal 1. Karten von 42 bis 100 Euro bei allen Vorverkaufsstellen, telefonisch unter 479 974 77 und im Netz: www.eventim.de

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