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Berlin: Skinheads machen erneut Jagd auf ausländische Jugendliche

Am Sonntagabend schlugen Rechte am S-Bahnhof Schöneweide zu

Nicht nur am UBahnhof Rudow kommt es regelmäßig zu Gewalt zwischen Skinheads und Ausländern, auch am S-Bahnhof Schöneweide prügeln sich die verfeindeten Jugendgruppen. Am Sonntagabend um 20.10 Uhr griffen etwa 20 rechte Skinheads eine Gruppe von zehn türkischen und jugoslawischen Jugendlichen auf dem Vorplatz ohne ersichtlichen Grund an. Die Skins waren mit abgebrochenen Flaschenhälsen bewaffnet. Die Türken flüchteten, wurden aber eingeholt und von den Rechten geschlagen, teilweise verlagerten sich die Auseinandersetzungen in die umliegenden Straßen. Die Lage war um 21.40 Uhr unter Kontrolle. Die Polizei fertigte vier Anzeigen wegen Körperverletzung und eine wegen Widerstandes gegen Polizeibeamte an. Zwei rechte Jugendliche wurden festgenommen und zu einer Blutprobe gebracht. In beiden Gruppen waren nach Angaben der Polizei auch Mädchen. Drei rechte Jugendliche haben eine 14-jährige Deutsche als Ausländerin beschimpft und geschlagen.

Die Massenschlägerei soll nicht die Rache für die Prügelei zwischen Türken und Rechten am Freitag vorvergangener Woche gewesen sein. Zwar seien die meisten der Ausländer in Neukölln gemeldet, es soll sich aber auf beiden Seiten um andere Personen gehandelt haben als am Freitag zuvor. Die Kripo hält es dennoch für möglich, dass sich die Jugendlichen gezielt zum Schlagabtausch verabredet haben.

Am 4. April hatten 25 Rechte auf sieben Türken eingeprügelt, die Polizei hatte alle Rechten kurzzeitig festgenommen. Wie berichtet, hatte ein 16-jähriger Skin dabei einen Zivilpolizisten tätlich angegriffen. Für den Freitag letzter Woche hatten die Skinheads den „Gegenschlag“ erwartet. Doch die Polizei war wie üblich mit Spezialeinheiten am U-Bahnhof Rudow präsent und erteilte einer Gruppe von Ausländern sofort Platzverweise, hieß es auf dem Abschnitt 51. Am Sonnabend und Sonntag blieb es daraufhin ruhig in Rudow. Der Bahnhof mit dem Imbiss „Ketchup“ ist einer der bekanntesten Treffpunkte für rechtsextreme Jugendliche in Berlin und steht deshalb unter ständiger Beobachtung der Polizei-Spezialeinheit für „politisch motivierte Straßengewalt“ (PMS). Ha

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