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Marmor, Stein und Eisen. Mit seinen Skulpturen geschundener Pferde will der Künstler Gustavo Aceves vor dem Brandenburger Tor an die Qualen der Flüchtlinge im Mittelmeer erinnern.

© Thilo Rückeis

Skulpturen am Brandenburger Tor: Kunstwerk sollte gar nicht ausgestellt werden

Experten hatten die Bronzepferde, die am Brandenburger Tor aufgestellt werden sollten, abgelehnt. Das Grünflächenamt Mitte gab trotzdem eine Erlaubnis. Warum, ist die große Frage.

Das braune Pferd hat keine Füße, es schwebt 50 Zentimeter über dem Boden, sein Körper wird gehalten von einer Art Schiffsrumpf. Der Kopf des grauen Pferds hängt einen halben Meter von seinem Rumpf entfernt überm Boden, auch dieses Tier hat keine Füße. So sieht das Kunstwerk des mexikanischen Künstlers Gustavo Aceves aus, das derzeit vor dem Brandenburger Tor aufgestellt ist. Ob die insgesamt 20 Bronzepferde gute oder schlechte Kunst sind, ist nicht die entscheidende Frage. Die lautet: Weshalb stehen die fußlosen Tiere seit Sonnabend überhaupt an diesem zentralen Platz? Denn der Beirat „Kunst am Bau“ des Bezirks Mitte hatte empfohlen, auf das Kunstwerk zu verzichten.

Der Bezirk soll das nicht allein entscheiden

Trotzdem erteilte das Grünflächenamt des Bezirks eine „Sondergenehmigung“. Eine kuriose Entscheidung. Denn das Grünflächenamt sitzt in jenem Beirat, welches das Kunstwerk abgelehnt hat. „Ohne Grund weicht keiner von der Empfehlung ab, aber ich kenne die Gründe nicht“, sagt Sabine Weißler (Grüne), Kulturstadträtin von Mitte und Beirats-Vorsitzende. Die Gründe will sie intern klären.

Den CDU-Kulturexperten Michael Braun stört vor allem, dass es „keine klaren Kriterien gibt, wer was am Brandenburger Tor aufstellen darf“. So etwas könne der Bezirk nicht allein entscheiden. Es gebe Experten, die man einbeziehen könne, man müsse breit darüber debattieren. „Das gehört zumindest in den Kulturausschuss des Parlaments.“ fmb

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