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Berlin: So funktionieren Mittel gegen Mückenstiche

Wenn uns Mücken stechen, geben sie mit ihrem Speichel ein eiweißhaltiges Sekret in die Haut ab. Der Organismus registriert dieses Sekret als Fremdkörper – und will sich gegen den Eindringling wehren.

Wenn uns Mücken stechen, geben sie mit ihrem Speichel ein eiweißhaltiges Sekret in die Haut ab. Der Organismus registriert dieses Sekret als Fremdkörper – und will sich gegen den Eindringling wehren. Deshalb kommt das Immunsystem in Gang: Histamin, ein Botenstoff, den der Körper produziert und in bestimmten Zellen gespeichert hat, wird an der betroffenen Stelle im Hautgewebe ausgeschüttet. Das Histamin passt auf Bindungsstellen (Rezeptoren) in seiner Nähe, wie ein Schlüssel ins richtige Schloss passt. Sobald die HistaminMoleküle an ihre Rezeptoren ankoppeln, lösen sie eine Entzündungsreaktion aus; dies soll den Körper warnen. Die Blutgefäße erweitern sich, die Haut wird besser durchblutet und rötet sich, außerdem entstehen Schwellungen. Und auch für den Juckreiz ist nicht das Mückensekret, sondern das Histamin verantwortlich, vermuten Wissenschaftler.

Hat uns eine Mücke gestochen, helfen Medikamente wie Fenistil-Gel. Fenistil wird direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen. Weil es Wasser enthält, hat das Gel eine kühlende Wirkung. Der eigentliche Effekt des Gels hängt aber mit seinem Wirkstoff Dimetindenmaleat (DMM) zusammen, der über die Hautschichten bis ins Gewebe gelangt. DMM ist ein Antihistaminikum. Er wird im Labor chemisch erzeugt und sieht dem Histamin zum Verwechseln ähnlich, ohne aber dieselbe entzündungsauslösende Wirkung zu haben. Weil DMM eine so ähnliche Struktur hat, passt es genau auf die Bindungsstellen des Histamins. Dort besetzt es dessen Platz und blockiert den Zugang für den Botenstoff; das Histamin kann also nicht vordringen zu seinen Rezeptoren – die Reaktionskette, die zu Schwellungen, Rötung und Juckreiz führt, ist durchbrochen. Zumindest für einige Zeit. Solange, bis der Wirkstoff vom Körper abgebaut wird. Je nach Bedarf muss das Gel mehrmals täglich aufgetragen werden.

Fenistil-Gel ist frei verkäuflich. Eine 20-Gramm-Packung kostet 3,70 Euro. Gels mit anderen Wirkstoffen: Soventol (20 Gramm für 3,82 Euro) oder Combudoron (25 Gramm für 6,45 Euro).

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