zum Hauptinhalt

Berlin: Sogar Mobilfunknetz fiel aus

Kabel versorgte Kunden vor allem von Vodafone

Von Katrin Schulze

Für einige kam an diesem Montagmorgen alles zusammen. Durch die Störungen bei der S-Bahn kamen sie nicht nur zu spät zur Arbeit, sie konnten ihren Arbeitgeber auch nicht telefonisch darüber informieren. Das Feuer an einer Kabelbrücke am Bahnhof Ostkreuz störte neben dem Bahnverkehr nämlich auch noch einige Telefonnetze. Am stärksten betroffen waren Nutzer des Anbieters Vodafone, denen teilweise gar kein Netz mehr zur Verfügung stand. „Unsere Mobil- und Festnetzverbindungen im Großraum Berlin waren erheblich gestört“, sagte Dirk Ellenbeck, Sprecher von Vodafone. „Das hat ursächlich mit dem Kabelbrand zu tun.“

Denn durch die zerstörte Kabelbrücke laufen wichtige Verbindungen zu einem Knotenpunkt der Netzbetreiber – und deshalb mussten viele Berliner gleich doppelt mit unerwünschten Nebenwirkungen kämpfen. Laut Vodafone sollen etwa 12 000 bis 15 000 Kunden von den Beeinträchtigungen betroffen gewesen sein. „Die Pannen waren unterschiedlicher Natur – bei einigen waren nur die Sprachverbindungen gestört, bei anderen auch die Datenverbindungen“, sagte Ellenbeck. Darüber hinaus konnten auch Kunden von Alice und von kleineren Anbietern wie Versatel oder TeleColumbus nur eingeschränkt kommunizieren.

Zwar versuchten die Telefonkonzerne im Laufe des Tages ihre Verbindungen behelfsweise auf andere Leitungen umzuleiten, allerdings funktionierte das nur bedingt. Der Vodafone-Sprecher sagte: „Man muss sich das vorstellen wie auf einer Autobahn. Wenn man den Verkehr an einigen Stellen bündelt, kommt es zu Staus.“ Und das gelte für das Telefon ebenso wie für das Internet. Doch selbst, wer irgendwo Zugang zum World Wide Web fand, auf die Internetpräsenz der Deutschen Bahn wäre er lange Zeit nicht gekommen, weil der Brand sich auch auf einen Kommunikationsknoten der Bahn ausgewirkt hatte; so waren Online-Buchungen und Reservierungen sowie Fahrplanauskünfte nicht möglich.

Wie die Bahn entschuldigte sich auch Vodafone für die entstandenen Unanehmlichkeiten – bei den Telefonanbietern waren am Montag zahlreiche Beschwerden von Kunden eingegangen. „Für den Kabelbrand können wir selbst nichts, aber wir bedauern, dass es zu den daraus resultierenden Störungen gekommen ist“, sagte Dirk Ellenbeck. „An der Behebung der Störung haben wir fieberhaft gearbeitet.“ Spätestens Dienstagmittag sollen die Kunden wieder störungs- und beschwerdefrei telefonieren können. Katrin Schulze

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false