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Berlin: Sohn getötet: Letzte Zeugen vernommen

Berlin - Im Prozess gegen den Vater, der seinen 12-jährigen Sohn mit einem Hammer erschlagen hatte, wies ein Zeuge am Mittwoch Vorwürfe des Angeklagten zurück. Nie habe er diesen sexuell bedrängt, sagte der Mann aus Reinickendorf, bei dem der 35-jährige Birk D.

Berlin - Im Prozess gegen den Vater, der seinen 12-jährigen Sohn mit einem Hammer erschlagen hatte, wies ein Zeuge am Mittwoch Vorwürfe des Angeklagten zurück. Nie habe er diesen sexuell bedrängt, sagte der Mann aus Reinickendorf, bei dem der 35-jährige Birk D. gewohnt hatte. Der 48-Jährige war einer der letzten Zeugen in der seit zehn Wochen laufenden Verhandlung um den Tod des Jungen am 18. April 2011. Für Ende April wird mit den Plädoyers gerechnet.

Der Verteidiger hatte Anfang Februar eine Erklärung verlesen. Demnach wollte Birk D. sterben und seine beiden Kinder nicht allein zurücklassen. Er habe sich in einer „unerträglichen, ausweglosen Situation“ befunden. Tiefe Depressionen seien Auslöser der Tat gewesen. Die Hauptschuld dafür suchte er bei dem Mann, der ihn in seiner Wohnung aufgenommen hatte. „Er hat nie akzeptieren wollen, dass ich nicht homosexuell bin und eine Beziehung nicht will“, hieß es in der verlesenen Aussage. Ständig sei er von ihm sexuell bedrängt worden.

Vier Jahre und zwei Monate hatten sie zusammen gewohnt. An der Miete musste sich D., der ohne Job war, nicht beteiligen. Sein Mitbewohner regelte alles allein. Als Zeuge wirkte der Verkäufer unsicher. Eine sexuelle Beziehung habe nur für kurze Zeit bestanden, sagte er. „Es war von beiden Seiten“, widersprach er in diesem Punkt dem Angeklagten. Der Zeuge bestätigte, dass sich D. gern um seine beiden Kinder kümmerte. „Er hat alles für sie gemacht.“ Nie sei er ihnen gegenüber laut oder gewalttätig geworden. Auch über Depressionen habe er mit D. geredet. Als Grund habe D. Probleme in der Kindheit genannt. Am 18. April wird der Prozess fortgesetzt. K.G.

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