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Demo im Berliner Invalidenpark

© dpa / Jörg Carstensen

Update

„Solidarischer Herbst“ in Berlin: Tausende Menschen demonstrieren für soziale Sicherheit in der Energiekrise 

Die Initiatoren fordern gezielte Hilfen für Menschen mit wenig Geld, Umverteilung über höhere Steuern für Reiche und zugleich eine konsequentere Energiewende. 

Angesichts der Energiekrise haben am Samstag Hunderte Menschen in Berlin für soziale Sicherheit und Solidarität demonstriert. Dazu aufgerufen hatte ein linkes Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltgruppen und Sozialverbänden. Unter dem Titel „Solidarischer Herbst: Soziale Sicherheit schaffen - Energiewende beschleunigen“ fordern die Initiator:innen gezielte Hilfen für Menschen mit wenig Geld, eine Umverteilung über höhere Steuern für Reiche und zugleich eine konsequentere Energiewende. Kundgebungen gab es auch in anderen Städten, unter anderem in Frankfurt/Main und Dresden.

In Berlin startete die Veranstaltung am Mittag im Invalidenpark. Die Abschlusskundgebung sollte am frühen Nachmittag am Brandenburger Tor erfolgen. Zahlreiche Linke-Politiker:innen beteiligten sich an dem Protestzug, etwa Sozialsenatorin Katja Kipping, Justizsenatorin Lena Kreck und Kultursenator Klaus Lederer.

Die Polizei sprach von einer „ruhigen und entspannten“ Situation und schätzte die Zahl der Teilnehmer:innen zu Spitzenzeiten auf etwa 2800. Die Veranstalter:innen sprachen von 6000 Menschen. Im Vorfeld hatten sie rund 20.000 Teilnehmer:innen erwartet. Nach Angaben der Organisator:innen beteiligten sich bundesweit rund 24.000 Menschen an den Demonstrationen. Sie werteten die Aktionen als Erfolg: „Die Demonstrationen zeigen, dass viele Menschen sich in der Krise nicht spalten lassen und sich eine sozial-ökologische Wende wünschen“, hieß es in einer Mitteilung.

Ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarisch gegen die Spaltung der Gesellschaft“ ist im Invalidenpark zu sehen.
Ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarisch gegen die Spaltung der Gesellschaft“ ist im Invalidenpark zu sehen.

© dpa / Jörg Carstensen

Neben Campact zählen zu dem Bündnis das Netzwerk Attac, die Umweltverbände Bund und Greenpeace, der Paritätische Gesamtverband, die Volkssolidarität und die Bürgerbewegung Finanzwende sowie die Gewerkschaften ver.di und GEW. Nach den großen Protesten von rechts gegen die Ukraine-Politik und die hohen Energiepreise werben die Initiatoren für solidarisches Handeln. Gegen rechts grenzt sich das Bündnis scharf ab. Man wende sich gegen Spaltung und Hetze, erklärten die Organisatoren.

Am Nachmittag wollen zudem Tausende gegen Unterdrückung und Diskriminierung durch die iranische Regierung protestieren. Veranstalter ist ein Frauenkollektiv. Angemeldet sind bei der Polizei 50.000 Teilnehmer:innen. Ob tatsächlich so viele kommen, ist völlig unklar. Der Protest beginnt um 15 Uhr an der Siegessäule. Die Demonstration zieht durch den Tiergarten und dann wieder zurück zur Siegessäule. Erwartet werden auch Teilnehmer:innen aus anderen Städten Deutschlands.

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