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© Engler

Sommer: Heißer wird’s nicht

Der Sommer zeigt sich von seiner heißesten Seite. Strahlend blauer Himmel, ein leichtes Lüftchen und die Sonne brennt. Mit Temperaturen von bis zu 35 Grad war Donnerstag der bislang heißeste Tag.

Der Sommer zeigt sich von seiner heißesten Seite. Strahlend blauer Himmel, ein leichtes Lüftchen und die Sonne brennt. Mit Temperaturen von bis zu 32,4 Grad war Donnerstag der bislang heißeste Tag des Jahres. Schon heute wird es wieder kühler. Gewitter und Regenschauer kündigen spätestens Anfang nächster Woche herbstlichere Temperaturen an.

Während der Rekordhitze flüchten die meisten Menschen an Schattenplätze. Doch für einige geht mit dem Hitzeschock der Sommer erst richtig los. Sascha Glißmann und seine Freundin Oxana lehnen an einer Säule am Brandenburger Tor und schauen einem Gaukler beim Jonglieren zu. Flip-Flops, kurze Hose, Minikleid. Beide schlürfen einen Eistee. „Wir genießen die Hitze“, sagt er. „Das Wetter erinnert uns an Zypern.“ Vor zwei Jahren haben sich die beiden dort verliebt. Ein paar Meter weiter sitzt Thomas auf einer Parkbank und reibt sein blaues Gesicht. Hut, Hemd, Hose, Haut – alles blau. Thomas ist Aktionskünstler. „Bei der Hitze läuft die Farbe von alleine runter“, sagt er. Pascal Lefevre schiebt sein Fahrrad am blauen Mann vorbei. Für die Tour durch Berlin hat er sich ein Rad geliehen. Sonnencreme, leichte Kleidung und viel Mineralwasser. „Radfahren kühlt ab“, sagt er.

Zur Mittagszeit flimmert die Sonne auf den Stelen am Holocaust-Mahnmal. Katharina Steinberg steht ziemlich allein zwischen den Stelen. Für ihre Promotion befragt die Stadtsoziologin Touristen. Zehn Fragebögen hat sie erst geschafft, trotzdem macht sie heute früher Schluss.

Das konnten auch einige Berliner Beamte. Im Bundesjustizministerium an der Mohrenstraße in Mitte gab es ab 14 Uhr hitzefrei. Offiziell nennt sich das „Verkürzung der Kernarbeitszeit“, wie ein Sprecher betont. Gehen dürfe man natürlich nur mit der Erlaubnis des Chefs und wenn die „Funktionsfähigkeit des Hauses“ nicht gefährdet werde. In den Bundesministerien für Verkehr und Umwelt wurde trotz Hitze durchgearbeitet, auch die Berliner Senatsverwaltungen verlegten den Feierabend nicht generell vor.

Eher unfreiwillig wurde es den Mitarbeitern der Landesbank am Alexanderplatz heiß. Sie hatten es am frühen Nachmittag an ihrem Arbeitsplatz wegen eines Defektes der Klimaanlage ungewohnt warm. In die Nase stechendes Ammoniak strömte aus einem lecken Kühlmitteltank im Keller. Ein Restaurant im Souterrain wurde geräumt. Die Feuerwehr legte Schutzanzüge an. Es gelang den Vermummten, die Bruchstelle innerhalb von zwei Stunden abzudichten. Danach hatten es die Banker wieder kühl. loy/tat/cs

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