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Wahrzeichen im Westen. Für Touristen ist die Gedächtsniskirche eines der markantesten Fotomotive. Auch am Sonntag kamen viele Besucher. Foto: Rainer Jensen/dpa

© dpa

SONNTAGS um zehn: Dank für 50 gute Jahre

Gottesdienst zum Jubiläum der neuen Gedächtniskirche

„So richtig vorstellen konnten wir uns das damals nicht“, sagt Rolf Dittmann. 1959 war der 75-jährige Charlottenburger als Ordner bei der Grundsteinlegung der neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche dabei. „Als das Gebäude fertig war, ist uns allen ein Stein vom Herzen gefallen, wie gut es geworden ist.“ Am Sonntag war Dittmann, der über 30 Jahre zum Gemeindekirchenrat der Gedächtniskirche gehörte, natürlich in der Kirche auf dem Breitscheidplatz: Mit einem prunkvollen Gottesdienst startete die Gemeinde in die Feiern zum 50-jährigen Bestehen der 1961 von Egon Eiermann errichteten und von Bischof Otto Dibelius eingeweihten Kirche.

Die Gemeinde feierte Erntedank. „Aber heute liegt hier kein Kürbis, kein Sack Kartoffeln am Altar“, sagte der ehemalige Pfarrer der Kirche, Knut Soppa, zur Begrüßung. „Die Erntedankgaben sind wir, die wir mit dieser Kirche gelebt haben, in ihr tätig waren und gepredigt haben.“ So wie Soppa nahmen auch fast alle anderen Pfarrer, die einmal an der Kirche tätig waren, am Festgottesdienst teil. Selbst Altbischof Martin Kruse sprach ein Dankgebet. Denn „Gott hat es gut gemacht“, sagte der Charlottenburger Superintendent Carsten Bolz in seiner Festpredigt. Diese „in Westberlin so wichtige Kirche“ sei „so gut geworden, dass sich in ihr immer wieder Menschen vom Geist Gottes anregen lassen“. Dazu tragen nicht zuletzt Kirchenmusikdirektor Helmut Hoeft und seine Sänger bei, die im Festgottesdienst zum Jubiläum die Uraufführung eines von Hoeft selbst komponierten Chorwerks boten.

Dann dankte die Gemeinde allen, die im irdischen Leben daran beteiligt waren, dass es so gut geworden ist: Für den Architekten Egon Eiermann und den Glasmaler Gabriel Loire wurde eine neue Gedenktafel enthüllt, die künftig im Vorraum der Kirche zu sehen sein wird. Während Pfarrer Martin Germer und Pfarrerin Cornelia Kulawik an die Tiefbauer, Gerüstbauer, Dachdecker und alle übrigen Gewerke erinnerten, die am Bau der Kirche beteiligt waren, brachten Jugendliche Blumen zum Altar. Ein symbolischer Blumenstrauß des Dankes entstand. Anschließend feierten die Menschen mit einem Straßenfest ihr Kirchengebäude, das im Lauf der vergangenen 50 Jahre zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Benjamin Lassiwe

Informationen über die Gemeinde: www.gedaechtniskirche.com

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