zum Hauptinhalt

SONNTAGS um zehn: Hoffnung begründen

168. Jahresfest des evangelischen Gustav-Adolf-Werks.

Für Christen in Osteuropa ist es eine wichtige Stütze: Das Gustav-Adolf-Werk der evangelischen Kirche, benannt nach dem im Dreißigjährigen Krieg gefallenen Schwedenkönig. Mit Spenden und Kirchensteuermitteln aus Deutschland fördert dieses Hilfswerk den Bau evangelischer Kirchen und Gemeindehäuser in Gegenden dieser Welt, in denen Protestanten in der Minderheit sind. Und mit einem klassischen, traditionellen Abendmahlsgottesdienst voller Orgelmusik und Choräle feierte das Werk am Sonntag sein 168. Jahresfest in der Marienkirche am Alexanderplatz.

Noch vor einigen Wochen war das Hilfswerk in den Schlagzeilen, weil am Rande der Landessynode bekannt geworden war, dass es mit Anlagegeschäften bei der UBS-Bank viel Geld verloren hatte. Mittlerweile laufen Gespräche über eine mögliche Rückerstattung – doch das war im Gottesdienst kein Thema. Im Zentrum stand das Engagement des Gustav-Adolf-Werks für Osteuropa. So berichtete der frühere Kirchenpräsident Wilhelm Hüffmeier von einer Reise nach Kamyschin an der Wolga, wo eine kleine lutherische Gemeinde bei der Sanierung ihres „Bethauses“ unterstützt wird. Und wo der alte Prediger jeden Besucher mit den Worten „Friede sei mit Euch!“ begrüßt und verabschiedet. Um solch einen Gruß ging es auch in der Predigt des Vorsitzenden des Gustav-Adolf-Werks Berlin-Brandenburg, des früheren Superintendenten Wolfgang Barthen. Er sprach über die einleitenden Grußworte des Paulus-Briefes an die Epheser, die eine komprimierte Darstellung des christlichen Glaubens seien. In Jesus Christus „hat Gott uns als Kinder erwählt, in ihm haben wir Erlösung, in ihm wurden wir zu Erben eingesetzt und versiegelt mit dem Heiligen Geist“, sagte Barthen. Gerade die Christen in der Minderheit wüssten davon „oft ein leichteres, herzhafteres Lied zu singen als wir.“ Doch damit diese Gewissheit tragen kann, müssten sich die Menschen für Gott öffnen. „Die Sehnsucht muss ihm einen Platz anbieten.“ Christen könnten so zu Hoffnungsbringern werden. Denn, fragt Barthen, „ist das nicht der tiefste Grund unseres Lebens, dass da einer Raum und Zeit durchbricht und uns mitnimmt durch die geöffneten Türen?“ Benjamin Lassiwe

Das Engagement des Gustav-Adolf-Werks für Christen in Osteuropa und anderen Teilen der Welt zeigt eine Ausstellung, die bis zum 11. Juni in der Marienkirche zu sehen ist, geöffnet täglich von 10 bis 18 Uhr. Informationen unter berlin.gustav-adolf-werk.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false