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SONNTAGS um zehn: Kein Trost ohne Leiden

Die Französische Friedrichstadtkirche lädt Gastprediger ein, um Gottesdienste interessanter zu machen. Der erste stieg gestern auf die Kanzel.

Posaunenklänge begrüßten die Kirchgänger in der Französischen Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt. Und Pfarrer Stephan Frielinghaus wartete zu Beginn des Gottesdienstes mit einer Neuigkeit auf: Um die Gottesdienste „noch interessanter zu gestalten“, als sie ohnehin seien, habe sich die evangelische Kirchengemeinde drei Gastprediger eingeladen. Der erste stieg gestern auf die Kanzel : Christian Staffa, Pfarrer und Geschäftsführer der „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“.

Der Sonntag „Laetare“ („Freuet Euch“) habe seinen Namen nach einer Stelle aus dem biblischen Buch Jesaja, erklärte der Theologe. „Freut Euch mit Jerusalem“, heiße es dort. „Nun bietet Jerusalem in seiner heutigen Verfasstheit wenig Anlass dazu“, sagte Staffa. Dennoch bleibe Jerusalem Verheißung und Trost. Für Christen gebe es keine Verheißung und keinen Trost ohne Leiden, sagte Staffa und verwies auf eine Bibelstelle aus dem zweiten Brief des Paulus an die Korinther. „Und unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben“, schreibt der Apostel dort an die Gemeinde in Korinth. Für Paulus stehe der Trost im Mittelpunkt, sagte Staffa und erinnerte an den Schweizer Theologen Karl Barth. Er habe den Trost als „aktives Trösten“, als gegenseitiges Beistandleisten verstanden.

Nach der Predigt bedankte sich Pfarrer Frielinghaus bei seinem Gast, für eine „Predigt, die uns gutgetan hat“. Und der ein oder andere der gut 50 Gottesdienstbesucher mochte den Sonntag „Laetare“ nun vielleicht noch anders verstehen, als es Staffa zuvor in seiner Predigt erklärt hatte: Als Tag der Vorfreude nämlich auf die nächste Gastpredigerin, die Rundfunkpfarrerin Angelika Obert, die am 25. April, dem Sonntag „Jubilate“ („Jubelt“) zu hören sein wird.

Die Gemeinde im Web:

http://www.evkg-friedrichstadt.de/

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