zum Hauptinhalt
Freude am Glauben. Kingsley Arthur vor seiner Kirche in der Maxstraße.

© Benjamin Lassiwe

Sonntags um zehn: Multikulti mit Jesus

Die „International Christian Revival Church“ im Wedding feiert ihr 25-jähriges Bestehen.

„Tell all nations, that Jesus lives“, singen die Menschen in dem Ladenlokal in der Maxstraße im Wedding. „Erzähl allen Völkern, dass Jesus lebt.“ Afrikaner, Deutsche, Asiaten – Menschen aus 21 Nationen haben sich in der „International Christian Revival Church“ zum Gottesdienst versammelt. Pastor Kingsley Arthur trägt ein traditionelles afrikanisches Gewand, mit dem Mikrofon in der Hand tanzt er singend durch die Reihen. Der Mann vermittelt Lebensfreude, positive Energie – und Freude am Glauben.

Und das seit einem Vierteljahrhundert: An diesem Sonntag feiert die zum Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden gehörende Kirche ihr 25-jähriges Jubiläum. Entstanden ist sie aus einem Bibelkreis in Arthurs Wohnung: „Damals kamen Afrikaner, die in ihrer Heimat in einer Kirche waren und hier in Berlin auf der Suche nach geistlichen Inhalten waren“, sagt Arthur, der zusammen mit Pastorin Evelyn Werther die Gemeinde bis heute leitet. „Heute spiegelt sich das Gesicht von Berlin in der Gemeinde wider.“

Menschen aus allen Nationen seien „durch die Liebe zu Gott und die Liebe zueinander“ verbunden. Was sich im großen Engagement der Gemeinde für Flüchtlinge zeigt, für das der Pastor kürzlich sogar das Bundesverdienstkreuz erhielt. Dazu unterstützen die Weddinger Christen ein Hilfsprojekt in Afrika: Mehr als 600 Kinder in Ghana werden dank Spenden aus Deutschland mit Lebensmitteln und beim Schulbesuch unterstützt.

Was auf der Straße nicht geht - hier geht es

Theologisch ist die Gemeinde indes konservativ: Die Weddinger Christen glauben daran, dass die Bibel „das von Gott inspirierte und allein unfehlbare Wort Gottes“ sei. Für Kranke wird gebetet: „Mit Gottes Gnade kann Heilung stattfinden“, sagt Kingsley Arthur. „Aber Heilung ist ein Geschenk Gottes: Allein Gott bestimmt, wer, was und wann durch ihn geheilt wird.“ Im Gottesdienst hat inzwischen Bruder Charles das Wort. Er berichtet davon, wie er einst von einem Freund in die „International Christian Revival Church“ mitgenommen wurde. Und wie sich sein Leben danach geändert habe.

„Hier habe ich gesehen, dass Afrikaner, Deutsche und Sinti und Roma zusammenleben können“, ruft er in den Saal. „Amen“, antwortet die Gemeinde. „Auf der Straße sagt man, dass das nicht geht“, sagt Charles. „Aber hier geht es – das ist die Kraft aus dem Wort Gottes. Das ist die Kraft des Herrn!“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false