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Sonntagsöffnung: Händler im Hauptbahnhof machen Druck

Vor dem an diesem Donnerstag stattfindenden Spitzengespräch der künftigen Regierungspartner SPD und CDU zum Thema Wirtschaft machen die Händler im Hauptbahnhof noch einmal Druck auf die möglichen Koalitionäre.

Am Mittwoch erneuerte die Werbegemeinschaft der Ladenbesitzer im Bahnhof ihre Forderung, künftig unbegrenzt auch sonntags öffnen zu dürfen. Bislang darf nur Reisebedarf verkauft werden. Wie berichtet, hatten sich die Unterhändler von SPD und CDU am vergangenen Wochenende eigentlich darauf geeinigt, das Verbot des Sonntagsverkaufs am Bahnhof zu kippen und den Handel analog zum Flughafen Tegel freizugeben. Dies war die Meinung der Mehrheit in den Verhandlungsgruppen beider Parteien. Die beiden Verhandlungsführer jedoch, der SPD-Vorsitzende Michael Müller und der CDU-Vizevorsitzende Frank Steffel, äußerten Bedenken.

Während es am Wochenende noch hieß, dass dadurch die Einigung nicht infrage gestellt sei, mag nun bei beiden Parteien keiner vorhersagen, ob sich die Ansicht Müllers und Steffels im heutigen Spitzengespräch doch noch durchsetzt. An dem Treffen nehmen auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und CDU-Chef Frank Henkel teil. Sie dürften, anders als zuvor die Fachpolitiker, stärker auch Aspekte jenseits der reinen Wirtschaftsinteressen in ihre Entscheidung miteinbeziehen. So hatte Steffel seine Bedenken im Gespräch mit dem Tagesspiegel unter anderem damit begründet, dass man keine neue allgemeine Ladenschlussdebatte anzetteln wolle, auch gebe es nachvollziehbare Kritik seitens der Kirchen, des Einzelhandels und der Gewerkschaften. Aus dem Umfeld der Verhandlungspartner hieß es, dass beide Seiten ergebnisoffen in die heutigen Gespräche gehen.

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