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Berlin: Spagat an einem der vielen Tore zum Spreewald

Der Trick ist einfach und legitim: Wer als Hotelier oder Gastwirt sein Haus nicht direkt in der Touristenhochburg Spreewald betreibt und dennoch von der Anziehungskraft profitieren will, wirbt kurzerhand mit dem Begriff vom "Tor zum Spreewald". So gibt es rund um die einzigartige Lagunenlandschaft südöstlich Berlins zahlreiche symbolische Tore.

Der Trick ist einfach und legitim: Wer als Hotelier oder Gastwirt sein Haus nicht direkt in der Touristenhochburg Spreewald betreibt und dennoch von der Anziehungskraft profitieren will, wirbt kurzerhand mit dem Begriff vom "Tor zum Spreewald". So gibt es rund um die einzigartige Lagunenlandschaft südöstlich Berlins zahlreiche symbolische Tore. Allerdings können auswärtige Gäste mit diesem Begriff ziemlich verwirrt werden, wie der Chef des Ratskellers von Vetschau, Mario Huth, berichtete. Da habe eine Schweizerin die Werbung doch tatsächlich zu ernst genommen und das versprochene "Tor zum Spreewald" gesucht sowie sich nach dessen Öffnungszeiten erkundigt. Ziemlich enttäuscht soll sie nach Aufkärung über die wahren Zusammenhänge abgereist sein.

Dabei bietet sich gerade das mit dem eigenen Fahrzeug über die Autobahn oder mit dem Zug günstig zu erreichende Hotel als Ausgangspunkt von ausgiebigen Erkundungen des Spreewaldes an. Das Haus nimmt dem Gast die ganze Organisation ab und bietet Zwei- bis Fünftagestouren per Kahn, Kutsche, Rad oder per pedes an. Dafür kann der hoteleigene Bus genutzt werden. 40 Zimmer zählt das Mitte der neunziger Jahre restaurierte und mit einem Anbau versehene Hotel am Marktplatz.

Da sich aber selbst in einer Lage am Spreewald die Gäste nicht automatisch und schon gar nicht zu jeder Jahreszeit einstellen, hat der aus Baden stammende Geschäftsführer "nun in die Küche investiert", wie Mario Huth sagt. Ab sofort führt der bei Meisterschaften erfolgreiche Ronny Pietzner das Kommando an den Töpfen, Pfannen und Tellern. "Wir wollen einen ziemlich gewagten Spagat wagen", erklärt der Chef das Engagement. "Die relativ einfache Kost der Spreewälder wird mit einer etwas gehobenen Küche für die aus anderen Gegenden angereisten Gäste gemischt." Herauskommen soll eine "tolle Qualität" der vorrangig nach Rezepten des 22-jährigen Ronny Pietzner zubereiteten Speisen.

Er empfiehlt auf jedem Fall das Überraschungsmenü. Für den "hochinteressanten Preis" von 29, 90 Mark werde ein Vier-Gänge-Menü in regelmäßig wechselnder Zusammenstellung geboten. Wer lieber vorher wissen will, was später auf dem Teller liegt, kann beispielsweise zum Ratsherrenteller mit kleinen Steaks vom Rind und Schwein für 24,90 Mark oder zum Schwarz-Weiß-Filet für 29,90 Mark greifen. Dahinter verbergen sich Kaninchen- und Lammfilet im Schweinenetz auf Rahmspinat und Reis. Der Vegetarier findet auf der Karte eine feine Nudelpfanne mit Gemüse und geräuchertem Lachs (15,90 Mark). Auch das Fischangebot kann sich sehen lassen, zumal es vorwiegend aus der Region stammt. An den Ostertagen bietet der Ratskeller ein Programm mit dem Besuch eines sorbischen Osterfeuers an.Hotel Ratskeller Vetschau, 03226 Vetschau, Am Markt 5-6, Tel. 035433/510, Internet: www.ringhotels.de

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