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Berlin: Spandau Arcaden: Kaufhaus oder Kino, das ist hier die Frage - Bezirk ist gegen weitere Geschäfte

Die Investoren des Handels- und Dienstleistungszentrums Spandau Arcaden, das neben dem Fernbahnhof entsteht, drängen auf eine Vergrößerung der zugelassenen Einzelhandelsflächen. Begründet wird dies mit dem drohenden Wegfall des geplanten Multiplexkinos.

Die Investoren des Handels- und Dienstleistungszentrums Spandau Arcaden, das neben dem Fernbahnhof entsteht, drängen auf eine Vergrößerung der zugelassenen Einzelhandelsflächen. Begründet wird dies mit dem drohenden Wegfall des geplanten Multiplexkinos. Das Bezirksamt pocht jedoch auf die im städtebaulichen Vertrag festgehaltene Beschränkung von maximal 33 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Das sagt Rechtsamtsleiter Jürgen Knebel. Damit soll die Konkurrenz für die Läden in der Altstadt begrenzt werden.

In dem für Freizeitnutzung vorgesehenen zweiten Oberschoss ist unter anderem das Kino vorgesehen. Es wurde bereits an die Berliner Central-Film vermietet, die auch den Titania-Palast und das Kino-Zentrum in der Altstadt betreibt. Man hält den Standort nach wie vor für "super interessant" und ist überzeugt, dort "sehr erfolgreich" sein zu können, sagt Geschäftsführer Günther Mertins. Doch wären die Banken nach der dramatischen Veränderung der Gesamtlage der deutschen Kinolandschaft auf dem Rückzug. "Wenn alles so bleibt wie es ist, lässt es sich von unserer Seite finanziell nicht darstellen."

"Wir haben einen Vertrag mit 15jähriger Laufzeit", sagt Projektmanager Stefan Kowalczuk von der Essener MFI Management für Immobilien GmbH. Es gebe "eine klare Sach- und Rechtslage". Sollte das Kino nicht gebaut werden, müsse man über veränderte Nutzungsmöglichkeiten nachdenken. Zu Gesprächen mit dem Bezirk über eine Änderung des städtebaulichen Vertrages will sich MFI zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht äußern.

Selbst bei einer Änderung des Vertrages würde der Bebauungsplan im zweiten Obergeschoss keine Nutzung durch Geschäfte zulassen, betont Rechtsamtsleiter Jürgen Knebel. Abweichungen würden eine erneute Bürgerbeteiligung erforderlich machen. Für die als Kinocenter vorgesehen Räume sei nur eine alternative "Mantelnutzung" beispielsweise als Kino oder Discothek denkbar. Das habe man den Investoren mitgeteilt.

Rainer W. During

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