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Berlin: Spandau: Broschüre neu, Inhalt veraltet

Mit fast einer halben Million Mark haben Arbeitsamt und Senat die Datensammlung finanziert. Doch der Inhalt des jetzt in 30 000 Exemplaren fertiggestellten Behörden- und Gewerbeführers "Was ist wo" ist zum Teil längst überholt.

Mit fast einer halben Million Mark haben Arbeitsamt und Senat die Datensammlung finanziert. Doch der Inhalt des jetzt in 30 000 Exemplaren fertiggestellten Behörden- und Gewerbeführers "Was ist wo" ist zum Teil längst überholt. Zwei Wochen vor dem Erscheinungstermin hat sich das Bezirksamt von der amtlich wirkenden Broschüre distanziert. Der Herausgeber will jetzt ein Korrekturblatt einfügen.

Seit Jahren produziert die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Kommtreff Verzeichnisse für zahlreiche Bezirke. Für die Datensammlung durch Arbeitslose in Spandau und Charlottenburg zahlten das zuständige Arbeitsamt West und das Land Berlin zusammen 911 564 Mark. Nimmt man für Spandau die Hälfte, ergibt das Kosten von 15 Mark pro Heft. Darin ist der Druck noch nicht enthalten. Den finanziert eine Agentur über Anzeigenwerbung.

Die Charlottenburger Broschüre ist noch in Arbeit. In Spandau gab es bereits bei früheren Ausgaben Kritik an der Datenqualität. Das "aktuelle" Titelbild der neuen Auflage zeigt die alte Schleuse, sie wurde bereits 1998 gesprengt. Rathaus-Mitarbeiter fanden bei einer ersten Durchsicht nur des Behördenteils 30 schwerwiegende Fehler. Dazu gehören ungültige Anschriften, Rufnummern und Sprechzeiten. Die Daten sind auf dem Stand von Oktober 2000. Bürgermeister Konrad Birkholz (CDU), der mit einem Grußwort vertreten ist, betont, dass es sich um eine "nicht in der Verantwortung des Bezirksamtes stehende Publikation" handelt. Wegen der großen Nachfrage soll die Broschüre dennoch ausgelegt werden.

Im Dezember hatte der Bezirk einen Korrekturabzug erhalten, so Kommtreff. Der Druck habe sich anschließend um vier Monate verzögert, weil die Agentur nicht genügend Anzeigen beschaffen konnte. Schließlich reichte es nur für 30 000 statt der geplanten 50 000 Exemplare. "Um unseren Ansprüchen von Aktualität, Vollständigkeit und Nutzerfreundlichkeit besser zu genügen", bietet Kommtreff die Datensammlung auch im Internet. Per 7. Mai wird dort noch die längst geschlossene Meldestelle im Polizeiabschnitt 23 genannt, die im Dezember eröffnete Bürgeramtsfiliale Kladow bleibt unerwähnt. Bei den Pflegeheimen findet sich ein Haus, dessen Schließung vor Monaten für Schlagzeilen sorgte. Ob künftige Projekte bewilligt werden, hängt jetzt davon ab, ob sich Kommtreff und der Bezirk einigen, so Silke Sarholz vom Arbeitsamt West.

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