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Berlin: Spandau: Hotelturm wächst und wächst

Während die Pläne für die Siemensstädter Mehrzweckhalle nach dem Wechsel der "Capitals" samt ihres Besitzers Egon Banghard zur Friedrichshainer Konkurrenz einzustürzen drohen, verfolgt man in Spandau neue, hochtrabende Ideen. Am Dienstagabend präsentierten drei Projektentwickler den Fraktionen von CDU und SPD ihre Vorstellungen vom größten Hotel- und Kongresszentrum Europas.

Während die Pläne für die Siemensstädter Mehrzweckhalle nach dem Wechsel der "Capitals" samt ihres Besitzers Egon Banghard zur Friedrichshainer Konkurrenz einzustürzen drohen, verfolgt man in Spandau neue, hochtrabende Ideen. Am Dienstagabend präsentierten drei Projektentwickler den Fraktionen von CDU und SPD ihre Vorstellungen vom größten Hotel- und Kongresszentrum Europas. Der "City Hafen Spandau" soll, wie berichtet, direkt am Havelufer auf dem Postgelände an der Klosterstraße entstehen. Doch beim vor den Parteivertretern erstmals genannten Investor gibt man sich eher zurückhaltend.

Seit der Vorstellung eines ersten Modells im Stadtplanungsausschuss ist der Hotelturm von 130 auf 150 Meter gewachsen. 1200 Doppelzimmer sollen hier vornehmlich für Kongressteilnehmer zur Verfügung stehen, die in einer 6000 Quadratmeter großen Ausstellungshalle und 18 Konferenzräumen tagen können. Kernstück und Höhepunkt des 480-Millionen-Mark-Projektes soll gleich neben dem Yachthafen die "City Hafen Arena" mit einer Seebühne für 5000 Zuschauer werden. Als Standortvorteil gegenüber diversen Konkurrenzprojekten gilt die Lage direkt an Fern-, S- und U-Bahnhof. Im Rathaus hofft man auf 400 Arbeitsplätze.

Als eine "eindrucksvolle Präsentation" bezeichnete CDU-Sprecher Heiko Melzer die Vorstellung. Das Hafen-Center sei eine "klasse Idee" und belebe den gesamten Umkreis. Man habe das Projekt "positiv aufgenommen" und werde es "konstruktiv-kritisch" begleiten, so sein Fraktionvorsitzender Kersten Schröder. Die Sozialdemokraten betrachten den City-Hafen "mit kritischem Wohlwollen", sagte Fraktionschef Helmut Zwirtz. Die Seriosität aller Beteiligten ist für den SPD-Kreisvorsitzenden Swen Schulz von entscheidender Bedeutung.

Als Investor wurde von den Projektentwicklern die Deutsche Immobilien AG in Hamburg genannt. Sie ist eine Tochter der Deutschen Seerederei, die auch die Kreuzfahrtschiffe Aida und Arkona sowie die gleichnamige Hotelkette betreibt. Dort reagierte man gestern verärgert. "Uns ist das Projekt mal vorgestellt worden", sagte Vorstand Peter Feldmann. Seitdem wartet er auf die Präsentation eines Betreibers mit einwandfreier Bonität. Das Grundstück sei "nicht uninteressant", das Kongresszentrum aber "ein mutiges Unterfangen". Die Nähe zur geplanten Mehrzweckhalle, die nun möglicherweise doch nicht gebaut wird, sei "einer der Eckpfeiler" des Konzeptes gewesen. Ob sich die Hamburger in Spandau engagieren werden, ist laut Feldmann noch völlig offen. Baustadtrat Carsten Röding (CDU) bezeichnete das Projekt als interessante Variante für Spandau. Im weiteren Verlauf müsste die Wirtschaftlichkeit geprüft werden.

Rainer W. During

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