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Spandau: Mehr als nur Grün

Baustadtrat möchte für Spandau besser werben und Familien für Eigenheime im Bezirk begeistern.

Nach dem Scheitern der Siemens-Arena und des Hotel-Hochhauses neben dem Rathaus will man sich in Spandau künftig auf kleinere Bauvorhaben beschränken. „Die Großprojekte stehen nicht mehr unbedingt auf der Tagesordnung“, sagte gestern Baustadtrat Carsten Michael Röding (CDU) bei einem Rückblick auf zehn Amtsjahre. Als Randbezirk habe Spandau mit schwierigeren Rahmenbedingungen zu kämpfen, weil sich die Senatspolitik auf die Innenstadt konzentriert, erklärte Röding. „Wir müssen unsere Stärken stärken und nicht mit Mitte oder Charlottenburg-Wilmersdorf konkurrieren,“ lautet die neue Devise.

An der Paulsternstraße, wo die Siemens-Arena geplant war, entsteht jetzt das Einkaufs- und Eventzentrum „Siemensstadtpark“. Auf dem ungenutzten Postgelände an der Klosterstraße kann sich Röding statt des „120-Meter-Hotelturms“ auch ein 30-Meter-Gebäude vorstellen. Er hat jedoch wenig Hoffnung, dass es hier „in den nächsten fünf Jahren“ neue Konzepte und Investoreninteressen geben wird. Für die Bauruine des Spandauer Tores in Haselhorst gibt es nur noch Chancen, falls sich eine nach Berlin umziehende Behörde für den Standort entscheiden sollte.

Sorgen bereiten dem Stadtrat der Bevölkerungsrückgang und die fehlenden Mittel für den Unterhalt von Gebäuden, Straßen und Grünflächen. Allein für die Schulsanierung fehlen 80 Millionen Euro. „Spandau ist arm, aber noch nicht sexy genug“, sagte Röding. Der Bezirk brauche ein neues Leitbild, müsse sich familiengerecht, investitions- und innovationsfreundlich geben.

Potenziale sieht der Kommunalpolitiker für den Wohnstandort. Hier gelte es vorrangig mit dem Liegenschaftsfonds dafür zu sorgen, dass Brachen im Bereich des bisherigen Entwicklungsgebietes Wasserstadt geschlossen werden. Nach der Schließung des Flughafens Tegel würde es sich um „Toplagen“ für selbstgenutztes Wohneigentum handeln. Freizeit, Erholung und Naturerlebnis seien Standortvorteile. Röding bezeichnete es darum als Skandal, dass der Bezirk in einer neuen Senatsbroschüre über das grüne Berlin mit keinem Wort erwähnt ist. 

Rainer W. During

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