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Berlin: Spandau: Streit um S-Bahn nach Falkensee

Der Streit um den Ausbau des Schienenverkehrs ins Havelland eskaliert. Mit ihrer Mehrheit in der BVV beauftragte die CDU am Mittwochabend das Bezirksamt, sich bei künftigen Gesprächen über eine zügige Verbesserung der Anbindung gegen den Bau eines fünftes Gleises für die S-Bahn nach Falkensee auszusprechen.

Der Streit um den Ausbau des Schienenverkehrs ins Havelland eskaliert. Mit ihrer Mehrheit in der BVV beauftragte die CDU am Mittwochabend das Bezirksamt, sich bei künftigen Gesprächen über eine zügige Verbesserung der Anbindung gegen den Bau eines fünftes Gleises für die S-Bahn nach Falkensee auszusprechen. SPD, Grüne und PDS befürchten jetzt, dass grundsätzlich zugesagte Bundesmittel für den Bau nicht mehr fließen könnten. Die Entscheidungen liegen auf Bundes- und Landesebene.

Bisher sei es nur um die Frage gegangen, wann die Gelder für den S-Bahnbau zur Verfügung stehen werden, kritisierten die Oppositionsvertreter. Jetzt liefere die CDU Argumente für diejenigen, die nach Möglichkeiten suchen, Mittel für Verkehrsinfrastrukturen einzusparen. Die Regionalbahn sei nicht in der Lage, das starke Fahrgastaufkommen zwischen Spandau und Falkensee zu bewältigen. Kürzere Zugabstände seien wegen der Auslastung der vorhandenen Trasse nicht realisierbar. Zusätzliche Waggons könnten auch nicht angehängt werden, da die meisten Bahnhöfe in Brandenburg zu kurz sind.

Fraktionschef Kersten Schröder begründete die CDU-Bedenken mit der Belastung der Nachbarn der Bahntrasse in Staaken, denen die Bahn mit einem Zusatzgleis noch näher rücken würde. "Die Anwohner haben keine Lust, im Minutentakt im Schlafzimmer von irgendwelchen Zügen besucht zu werden." Swen Schulz (SPD) warf den Spandauer Christdemokraten vor, die S-Bahn im Gegensatz zur erklärten Meinung ihrer Partei auf Landesebene "verantwortungslos zu torpedieren".

Alternativen zur Verbesserung der Anbindung Falkensees konnte Schröder auf Nachfrage des Tagesspiegel nicht nennen. Er habe sich bei dem Antrag auf seine Fachleute verlassen. Vorsitzender des entsprechenden Arbeitskreises ist der Bürgerdeputierte Jürgen Czarnetzki, zugleich Vorsitzender der Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange und Landeschef des Fahrgastverbandes Pro Bahn. Er setzt sich vehement für die Regionalbahn ein.

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