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Berlin: Sparkasse lenkt ein - künftig profitieren nicht mehr nur Politiker und Bonner Zuzügler von Sonderkonditionen

Die Berliner Sparkasse gewährt "guten Kunden" Girokonten ohne Gebühren sowie mit 1,5-prozentiger Verzinsung. Der Marktführer unter den Geldhäusern bestätigte gestern, in Einzelfällen Sonderkonditionen einzuräumen, wie sie auch für Bundestagsabgeordnete und "Berlin-Zuzügler" gelten.

Die Berliner Sparkasse gewährt "guten Kunden" Girokonten ohne Gebühren sowie mit 1,5-prozentiger Verzinsung. Der Marktführer unter den Geldhäusern bestätigte gestern, in Einzelfällen Sonderkonditionen einzuräumen, wie sie auch für Bundestagsabgeordnete und "Berlin-Zuzügler" gelten. Ein Lehrer-Ehepaar zum Beispiel gilt als "guter Kunde", seit es sich beschwert hatte.

Die Mitte September bekannt gewordene Werbeaktion für Politiker hatte Ärger in der Stammkundschaft ausgelöst, viele fühlten sich benachteiligt. Normalerweise werden die rund eine Million Girokonten nicht verzinst und kosten jährlich je nach Kontoart mindestens 90 bis 180 Mark Gebühr. Wer nun in den Genuss von Rabatten kommen möchte, muss dies bei seiner Filiale beantragen. Die Tagesspiegel-Leser Michael und Gabriele H. aus Wannsee hatten dies getan, sich über exklusive Billig-Konten beschwert und mit Kündigung gedroht. Jetzt teilte ihnen die Sparkasse mit, wie ihr Konto vom 1. Oktober an berechnet wird: "Die Verzinsung Ihres Girokontos beträgt 1,50 % p. a. Der monatliche Kontoführungspreis wird von 15,00 DM auf 0,00 DM geändert."

Nach den Protesten über die billigen Politiker-Konten hatte die Sparkassen-Zentrale betont, es handele sich um eine "Willkommensgeste für Zuzügler". Ähnliche Werbeaktionen böten auch andere Banken. Dass auch Nicht-Zuzügler über Kontogebühren verhandeln können, wurde nicht mitgeteilt. Die 170 Zweigstellen hätten eine "gewisse Autonomie", hieß es gestern.

bk

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