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Berlin: Sparkurs für die Pflanzen

Mitarbeiter befürchten Verwelken des Botanischen Gartens

Die Ausstellungsfläche soll gleich bleiben, doch einige Pflanzen sind womöglich nicht mehr zu sehen. Dem Botanischen Garten drohen drastische Kürzungen. Wie hoch diese ausfallen, ist offen. Mitarbeiter befürchten jedoch, dass die Freie Universität, zu der der Garten gehört, ihren Zuschuss um 20 Prozent kürzt. „Damit wäre der Garten kaputt“, sagte die GartenSprecherin Brigitte Zimmer.

Ende des Monats werden die Präsidiumsmitglieder der FU beraten, ob sie dem Vorschlag einer Unternehmensberatung folgen und die Gärtnerei des Botanischen Gartens privatisieren. Die gärtnerischen Dienste machen derzeit nahezu die Hälfte des jährlichen Zuschusses von 7,8 Millionen Euro aus. „Wir müssen schauen, ob diese Dienste nicht preiswerter zu haben sind“, sagte FU-Kanzler Peter Lange.

Der Leiter des Botanischen Gartens, Werner Greuter, lehnt eine solche Privatisierung jedoch strikt ab. Würden die Lohnkosten allein nach betriebswirtschaftlichen Kriterien kalkuliert, drohe der Park zu verwahrlosen: „Wir können das Niveau unserer Arbeit nicht halten, wenn wir künftig Friedhofsgärtner einstellen.“ Greuter fürchtet um die Artenvielfalt, aber auch die Pflege: „Man kann unsere Gärtnerarbeit, die sehr flexibel auf die jeweilige Pflanze reagieren muss, nicht mit dem Leistungskatalog abrechnen, wie er für einen privaten Betrieb notwendig ist.“

Hilfe gibt es möglicherweise für das Tropenhaus, das größte auf dem europäischen Kontinent. Glaseinfassungen und Heizung müssten für fast 12 Millionen Euro saniert werden. Nachdem der Bund vor zwei Wochen einen Zuschuss von fast 6 Millionen Euro in Aussicht stellte, will Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) sich um die andere Hälfte kümmern – Lottomittel sollen es möglich machen. frh

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