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Berlin: Spaziergang durch die Geschichte: Straßenkämpfe auf der Roten Insel

Zur Reichspogromnacht und zum Fall der Mauer prasseln dieser Tage Zahlen, Daten und Fakten auf einen ein. Die Menschen, die die Geschichte erlebten und die Orte, an denen sie sich ereignete, kommen da häufig zu kurz.

Zur Reichspogromnacht und zum Fall der Mauer prasseln dieser Tage Zahlen, Daten und Fakten auf einen ein. Die Menschen, die die Geschichte erlebten und die Orte, an denen sie sich ereignete, kommen da häufig zu kurz. Geschichte jenseits der Buchdeckel möchte der Verein Stattreisen "erlebbar" machen. Rund 50 verschiedene Geschichtsspaziergänge bietet er an. Gestern hat er eine neue Tour ins Programm genommen: Unter dem Titel "Schöneberger Totentanz - Alltag unterm Hakenkreuz" führt die Historikerin Chaja Boebel über die "Rote Insel" in Schöneberg. In jenem von Gleisen gesäumten Kiez rund um die Monumentenstraße lieferten sich Kommunisten und Nazis in den 30er Jahren Straßenschlachten. Der Widerstandskämpfer Julius Leber tauchte in dem Arbeiterviertel als Kohlenhändler ab.

Die Einnahmen von vier Rundgängen, die Stattreisen zum gestrigen 9. November veranstaltete, spendete die gemeinnützige Bildungsreiseagentur dem Verein Opferperspektive, der Opfern rechtsextremer Gewalt hilft. Stattreisen organisiert auch Rundgänge zu früheren Wohnorten deportierter Juden, an die Stellen der Stadt, wo früher die Mauer stand und ins "multikulturelle Kreuzberg".

tob

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