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Berlin: SPD-Fraktion für Deutsch auf dem Schulhof

Schulsport: Religion kein Grund mehr für Befreiung

Berliner Schülerinnen dürfen grundsätzlich nicht mehr aus religiösen Gründen vom Sportunterricht befreit werden. Bildungssenator Klaus Böger (SPD) hat dies in einem internen Rundschreiben den Schulen mitgeteilt. „Es gibt eine bestimmte Art falsch verstandener Toleranz, die desintegrierend wirkt“, sagte Böger am Rand der SPD-Fraktionsklausur in Rostock dem Tagesspiegel. Das gelte auch für die Kommunikation der Schüler in den Schulpausen.

Die Entscheidung einer Berliner Schule, dass auf dem Schulhof nur noch deutsch gesprochen werden darf (Tagesspiegel berichtete), wurde von der SPD-Fraktion ausdrücklich unterstützt. Das sei kein Angriff auf die kulturelle Identität von Migrantenkindern, sagte der Fraktionschef Michael Müller nach einer Diskussion der Abgeordneten über die Integrationspolitik. Der Schulhof sei kein privater Raum. Es sei Sache der einzelnen Schulen, so etwas zu beschließen. „Nicht ohne Grund haben wir den Berliner Schulen mehr Autonomie zugebilligt.“

Mit der einhelligen Unterstützung durch die eigene Fraktion war Senator Böger sehr zufrieden. Er ermuntere alle Berliner Schulen ausdrücklich, ähnliche Regelungen zu treffen. Zentral festlegen wolle er dies aber nicht. Die jeweiligen Schulgremien sollten sich damit auseinander setzen und das Verbot, auf dem Schulhof andere Sprachen als Deutsch zu sprechen, müsse auch nicht unbedingt in die Schulordnung aufgenommen werden. Sollten sich Schüler in den Pausen trotzdem fremdsprachig verständigen, plädierte Böger dafür, sie zu ermahnen, aber nicht zu bestrafen. Das Ziel aber müsse klar sein: „Deutsch kann man nur richtig lernen, wenn man die Sprache auch informell spricht.“ Dies habe nichts mit Missachtung anderer Kulturen zu tun. Aber die Schule sei kein privater Raum, sondern ein Ort der Bildung. za

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