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Berlin: SPD streitet über Bus und Bahn

Verkehrsfachmann Gaebler rüffelt Finanzfachmann Sarrazin

Die SPDFraktion im Abgeordnetenhaus ist für die Einführung des elektronischen Tickets in Bahnen und Bussen. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Christian Gaebler, warnte allerdings davor, dieses Ticket einzuführen, bevor alle technischen Probleme gelöst sind. Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ärgern sich die Anbieter, wie berichtet, über schwunghaften Schwarzhandel mit den angeblich fälschungssicheren Chipkarten. Mit Blick auf die Berliner Pläne sagte Gaebler, die BVG dürfe nicht auf Kosten ihrer Kunden einen „Feldversuch“ mit den Tickets beginnen. Prinzipiell aber sei die Preispolitik richtig, die die BVG mit dem elektronischen Ticket verfolgt – eine möglichst genaue Abrechnung nach gefahrenen Kilometern. Noch ist die Langstrecke vergleichsweise preiswerter als die Kurzstrecke. Weil aber nicht zu sehen ist, wann das neue Preissystem eingeführt wird, solle die BVG darüber nachdenken, wie sie die Kurzstrecke preiswerter anbieten könne. Hier gebe es „Gerechtigkeitslücken“, sagte der SPD-Verkehrsfachmann: Der Leistungs-Abstand zwischen dem Kurzstreckenticket, das für drei U-Bahnstationen oder sechs Busstationen gilt, und dem Ticket mit dem Geltungsbereich AB sei viel zu groß. Gaebler schlägt eine Netzkarte nur für das Tarifgebiet A vor. Doch der SPD-Abgeordnete ermahnte nicht nur die BVG, sondern auch Finanzsenator Sarrazin (SPD). Dieser wolle der S-Bahn 48 Millionen Euro im Etat streichen, ohne zu sagen, wie das gehe. Auch riskiere Sarrazin Ärger mit dem Bund, wenn er die Summe im Verkehrsetat einfach umschichte. Die 48 Millionen Euro seien zweckgebunden und für die S-Bahn vorgesehen. wvb.

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