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Berlin: Spektakuläre Geiselnahmen – eine Chronik Erstmals wurde in Berlin

ein Linienbus gekapert

Geiselnahmen hat es in Berlin immer wieder gegeben – aber noch nie wurde ein BVGBus entführt. Bei Banküberfallen nahmen Täter seltener als in anderen deutschen Städten Menschen in ihre Gewalt. Doch am 27. Juni 1995 stürmten vier bewaffnete Männer eine Commerzbank in Zehlendorf und nahmen 16 Geiseln. Die Polizei übergab 5,6 Millionen Mark Lösegeld. Gleichzeitig durchbrachen zwei weitere Täter von einem selbst gegrabenen Tunnel aus die Kellerdecke der Bank. Sie brachen 200 Schließfächer auf, raubten etwa 5 Millionen Mark – und flüchteten durch den Tunnel. Nachts stürmte die Polizei die Bank, die Geiseln waren weitgehend unverletzt. Die Täter wurden gefasst.

Am 31. Oktober 1995 stürmte ein Mann eine Sparkasse in der Rankestraße. Bei seiner Flucht schoss er auf zwei Polizisten und nahm dann vier Personen in einer Autovermietung als Geiseln. Ein Sondereinsatzkommando (SEK) überwältigte den Täter. Am 13. August 1999 hatte ein Bankräuber in einer Wohnung einen Mann und zwei Frauen in seiner Gewalt. Er flüchtete unerkannt.

Im August 1998 war ein dreijähriger Junge über Stunden in der Gewalt eines Mannes. Am U-Bahnhof Kottbusser Tor hatte ein 26-jähriger Algerier, der später in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, den kleinen Franz sechs Stunden mit einem Messer am Hals festgehalten und wirre Forderungen gestellt. Der Algerier wurde von einem SEK-Mann überwältigt.

Im Januar 1997 brachte ein Bosnier auf einem Flug von Berlin nach Wien eine österreichische Maschine mit 35 Personen in seine Gewalt und zwang sie zur Rückkehr nach Tegel. Die Entführung wurde vom SEK unblutig beendet. Ein mit einem ungeladenen Gasrevolver bewaffneter Arbeitsloser hatte 1995 in einer Kita in Oberschöneweide eine Erzieherin und sieben Kinder in der Gewalt. Nach knapp drei Stunden bewegte die Schwester des Täters ihn zur Aufgabe.

Busentführungen gab es etwa in Hamburg: Ein bewaffneter 20-Jähriger zwang im September 2002 den Fahrer eines Linienbusses zur stundenlangen Irrfahrt. Die Polizei überwältigte den Betrunkenen in Brandenburg – drei junge Frauen im Bus erlitten einen Schock. In Wuppertal entführten 2001 zwei Männer einen Linienbus. Aus Liebeskummer hatte ein 27-Jähriger vor vier Jahren einen Gelsenkirchener Linienbus gekapert. Ebenfalls 1999 hielt ein 18-Jähriger drei Passagiere in einem Linienbus fest – diesmal wieder in Hamburg. babs/kög

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