zum Hauptinhalt
Geldsegen. 100.000 Euro-Schecks überreichten Vertreter von „docstogether“, der privaten Krankenversicherungen und von Mercedes Benz. Gesundheitsminister Daniel Bahr freute sich (zweiter v.l.). Foto: dpa

© dpa

Berlin: Spenden, schlemmen, tanzen Prominente Gäste bei der 19. Aids-Gala

Eine Schülerin, die zum Thema Aids spricht – das war eine Neuerung bei der 19. Aids-Gala am Samstagabend in der Deutschen Oper.

Eine Schülerin, die zum Thema Aids spricht – das war eine Neuerung bei der 19. Aids-Gala am Samstagabend in der Deutschen Oper. Mit ihrer bundesweiten Strahlkraft hat die „Festliche Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung“ wesentlich dazu beigetragen, das Thema aus der Tabuzone zu holen. Besonders Jugendliche neigen zu Sorglosigkeit, sind nicht geprägt von der Zeit, als Aids wie eine Schockwelle über die Länder ging. Juliane Lipke vom Evangelischen Gymnasium Frohnau erwies sich prompt als beste Rednerin des Abends. Eindringlich schilderte sie, wie anstrengend die Auseinandersetzung mit humanitären Fragen in der Schule sein kann. Seit sie aber in einem südafrikanischen Township den Lebenswillen von erkrankten Kindern bewundern lernte, will sie engagiert dazu beitragen, Not zu lindern. An das Ausmaß des HIV-Leids erinnerte Berlins Regierender Klaus Wowereit. Weltweit gibt es 34,2 Millionen HIV positive Menschen.

Gleich zu Beginn war die Scheckübergabe für die Aids-Stiftung angesetzt. Die Zahl 100 000 Euro zierten Schecks von „docstogether“, dem Verband der privaten Krankenversicherungen und Mercedes Benz, Bucherer Deutschland brachte 60 000 Euro mit. Seit Beginn der Gala wurden rund sechs Millionen Euro gesammelt. Opernstars wie die umjubelte Simone Kermes, Michael Fabiano und Rachel Willis-Sorensen boten unter der Leitung von Alain Altinoglu ein hochkarätiges Arienprogramm. Max Raabe präsentierte sich in Topform mit seinen pointierten Anmerkungen zu ausgewählten Musikbeispielen, in denen es um libidinöse Beutezüge und Goethes linke Faust ging. Diesen Teil des Abends können Fernsehzuschauer auch zu Hause erleben, bei 3Sat am 24. November um 20.15 Uhr und im RBB am 1. Dezember um 23.15 Uhr.

Mit dabei waren auch US-Botschafter Philip Murphy und Ehefrau Tammy, der britische Botschafter Simon McDonald, Außenminister Guido Westerwelle, Wirtschaftsminister Philipp Rösler, Grünen-Vorsitzende Renate Künast und Unternehmergattin Maren Otto.

Für Kulturstaatsekretär André Schmitz ist die Aids-Gala die „beste Party der Stadt.“ 2011 hatte er hier den 90. Geburtstag mit der spät aus den USA heimgekehrten jüdischen Emigrantin Margot Friedlaender gefeiert. Diesmal war sie mit 91 wieder bei der Gala. „Das sind ja Dinge, die ich nie hatte“, sagte sie. „Die muss ich jetzt nachholen.“ Elisabeth Binder

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false