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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Spezielle Beziehung: Mann bringt Ex-Verlobte als Sextäterin vor Gericht

Die Frau wollte ihren Geliebten überraschen. Er schlief laut Anklage, als sie sich sexuell näherte. Weil es für ihn ganz und gar nicht erotisch war, zeigte er sie an und sorgte für einen außergewöhnlichen Prozess.

Die 39-jährige Angeklagte musste wegen sexuellen Missbrauchs eines Widerstandsunfähigen vor Gericht. Die Verkäuferin sah es als Retourkutsche. „Ich hatte ihn wegen Körperverletzung angezeigt.“ Sie waren für zweieinhalb Jahre ein Paar und führten wohl eine sehr spezielle Beziehung. „Sie war sehr sexuell geprägt“, sagte die Angeklagte. Häufig sei es zu Streit und einer vorübergehenden Trennung gekommen, dann hätten sie sich aber verlobt.

So ähnlich war es im Januar vorigen Jahres, als es in der Wohnung des 47-Jährigen zu einem Vorfall kam. Die Version der Frau: „Er lag auf der Couch und döste, ich begrüßte ihn zärtlich.“ Als es zum Sex kam, sei seine Stimmung plötzlich gekippt. „Er stieß mich weg.“ Wie verwandelt sei der Busfahrer gewesen. „Er verpasste mir eine Schelle.“ Sie habe sich gewehrt. „Dann habe ich ihm seinen Schlüssel hingeworfen.“ Im Gerangel habe sie mehrere Prellungen erlitten. Der Mann widersprach: „Ich wurde wach, weil sie auf mir saß.“ Es sei „schmerz- und ekelhaft“ gewesen. „Erst den ganzen Tag Streit und dann Sex – das geht gar nicht“, sagte er.

Mann erstattete Anzeige erst Wochen später

Allerdings hatte der Mann erst einige Wochen später Anzeige erstattet. Der Richter sah die Vorwürfe angesichts der speziellen Beziehung nicht bestätigt: „Sie konnte davon ausgehen, dass ihr Verhalten ein Versuch war, eine beendete Beziehung zu kitten.“ Auch der Staatsanwalt hatte auf Freispruch plädiert.

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