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Berlin: Staatsanwalt will auf Prozess gegen die 22-Jährige verzichten

Die Staatsanwaltschaft will die Entführung der kleinen Celina von der Neugeborenenstation im vergangenen September mit einer Bewährungsstrafe für die 22-jährige Täterin ahnden lassen. Ein Strafbefehlsantrag über ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung wurde erstellt, bestätigten Justizkreise.

Die Staatsanwaltschaft will die Entführung der kleinen Celina von der Neugeborenenstation im vergangenen September mit einer Bewährungsstrafe für die 22-jährige Täterin ahnden lassen. Ein Strafbefehlsantrag über ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung wurde erstellt, bestätigten Justizkreise. Die Verteidigung erklärte sich mit dem Vorgehen einverstanden. Damit würde es keine öffentliche Hauptverhandlung zu dem Fall geben.

Die 22-Jährige hatte das Kind drei Tage nach der Geburt aus dem Krankenhaus Friedrichshain entführt. Fünf Tage später wurde das Baby von der Polizei entdeckt. Als Motiv hatte die junge Frau angegeben, selbst Mutter werden zu wollen, um eine Trennung von ihrem Freund zu verhindern.

Nach dem 1993 verabschiedeten Rechtspflegeentlastungsgesetz kann auf eine öffentliche Hauptverhandlung verzichtet werden, wenn die Strafe maximal ein Jahr auf Bewährung beträgt, der Sachverhalt klar ist und der Beschuldigte das Strafmaß akzeptiert. In diesem Fall erstellt die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehlsantrag. Ein Gericht muss dann entscheiden, ob es den Strafbefehl erlässt oder aber doch eine Hauptverhandlung anordnet. Ist der Strafbefehl erlassen, geht er dem Angeschuldigten zu. Wird er auch vom Angeschuldigten akzeptiert, entspricht dies einem rechtskräftigen Urteil. Ziel des Verfahrens ist, bei unstrittigen Sachverhalten aufwendige Prozesse zu vermeiden.

Der Anwalt der 22-jährigen, Wolfgang Ziegler, sagte am Freitag, seine Mandantin würde einen solchen Strafbefehl akzeptieren. Die Strafe sei angemessen und auch bei einer Hauptverhandlung sei keine andere Strafhöhe zu erwarten.

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