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Ob das Köpenicker Stadion nach dem Auftritt der US-Rockband Linkin Park weiter für Konzerte genutzt wird, ist bislang offen.

© Soeren Stache/ dpa

Stadion Alte Försterei: Starke Kritik nach Linkin Park-Konzert in Köpenick

Anwohner beschweren sich über den Krach, Besuchern war es viel zu leise. Das erste Rockkonzert im Stadion Alte Försterei provoziert kontroverse Reaktionen.

Es sah nach einem gelungenen Einstand aus: Rund 25 000 Menschen waren am Donnerstagabend zum Konzert der US–amerikanischen Rockband Linkin Park in die Alte Försterei in Köpenick gekommen. Für das Heimstadion des Fußballclubs 1. FC Union Berlin war es nicht nur die erste Kulturveranstaltung dieser Größenordnung, sondern zugleich ein großes Kaliber: Linkin Park ist eine Band von Weltformat.

Aufgrund der "gesamtstädtischen Bedeutung" hatte letztlich sogar die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt die Genehmigung zum Großereignis erteilt.

Am Tag nach dem Großereignis mehren sich jedoch vor allem kritische Stimmen. So beschwerten sich zahlreiche Anwohner über die große Lärmbelästigung und das Verkehrschaos, das durch Parkplatzsuchende rund ums Stadion ausgelöst worden war. Die Umgebung des Stadions ist zu großen Teilen Wohngebiet.

"Schlechter Sound, viel zu leise"

Viele diesbezügliche Beschwerden gingen bis zum frühen Freitagnachmittag im Bezirksamt Treptow-Köpenick ein. "Es wäre für mich eine Überraschung, wenn es keinerlei Beschwerden dieser Art gäbe", sagt der Pressesprecher des 1. FC Union Berlin, Christian Arbeit. "Wir sind aber unter allen Richtwerten, geblieben, die die Lautstärke betreffend genehmigt wurden."

Anders klingt es beim Amtsleiter Umwelt und Naturschutz in Treptow-Köpenick, Martin Kleinlosen: "Die Belästigung der Menschen lässt sich nicht leugnen. Bei einer Häufung der Veranstaltungen dieser Art werden Beschwerden mit Sicherheit zunehmen." In Onlineforen war am Tag nach der Veranstaltung zudem noch Kritik ganz anderer Art zu finden.

Besucher des Konzerts beschwerten sich über die "grausame Akustik", wie es hieß: "Schlechter Sound, viel zu leise" oder "Wir wollten schon nach zwei Liedern nach Hause gehen", lauteten einige der Kommentare. Auch Campino, mit bürgerlichem Namen Andreas Frege und Sänger der Band "Die Toten Hosen", war vor Ort. Er schlug im Interview mit RadioEins in dieselbe Kerbe: "Die Produktion war etwas zu klein. Die Anlage und auch das Licht reichte nicht aus."

Starke Kritik am Veranstalter

Andere Besucher kritisierten die Organisation des Veranstalters, schrieben in Onlineforen von langen Wartezeiten, fehlenden Parkplätzen, Überfüllung oder "Chaos" am Eingang. "Was da bei einer Panik passiert, möchte man sich lieber gar nicht vorstellen", kommentierte ein Besucher. Der Veranstalter des Konzerts, Trinity Music, war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen bis Freitagnachmittag nicht zu erreichen.

Für den 1. FC Union Berlin war das Großereignis ein Testballon. Weitere Veranstaltungen dieser Größenordnung seien in der Alten Försterei zwar geplant, stünden aber noch nicht fest. Zumindest die Anwohner dürften das dem Verein danken.

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