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Ein Feuerwehrfahrzeug fährt durch einen Wald bei Jüterbog aus dem Rauchschwaden aufsteigen. Das Feuer in dem Wald hat sich wieder ausgebreitet.

© dpa/Michael Bahlo

Update

Über 150 Hektar betroffen: Waldbrand im brandenburgischen Jüterbog hat sich stark ausgebreitet

Die seit Mittwoch andauernde Waldbrandlage im Landkreis Teltow-Fläming verschärft sich. „Man ist frustriert“, sagt der Einsatzleiter angesichts des schwierigen Einsatzes.

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Der seit Mittwoch lodernde Waldbrand bei Jüterbog hat sich am Samstag stark ausgebreitet. Es sei jetzt eine Fläche von über 150 Hektar betroffen, sagte eine Sprecherin der Stadt am Samstagabend. Am Vormittag hieß es noch, es brenne auf insgesamt 45 Hektar. Die Stadtsprecherin hatte gesagt: „Wir rechnen nicht mit einem schnellen Ende.“ Die Feuerwehr kommt nicht an die Brandstellen im Wald heran, da die Gefahr durch die im Boden liegende Munition zu groß ist.

„Das wird morgen nicht erledigt sein“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Auch in anderen Regionen mussten die Feuerwehren zu Waldbränden ausrücken, darunter bei Bad Liebenwerda im Süden Brandenburgs.

Über dem Waldbrand-Gebiet waren große Rauchwolken zu sehen. Das Feuer war am Mittwochabend ausgebrochen. Es breite sich weiter aus, sagte die Leiterin des Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, am Samstagnachmittag. Die Feuerwehr versuche, es an den Waldbrandschutzstreifen zu halten. Solche angelegten Streifen sind Flächen, die unter anderem von leicht brennbarem Material wie Reisig und dürren Ästen befreit wurden. „Wir haben schon eine größere Lage“, sagte Lindner-Klopsch.

Ortschaften seien nicht gefährdet, hieß es. Drohnen seien weiterhin im Einsatz, die Aufschluss über die Ausdehnung des Brandes bringen sollen. Auch ein Quad helfe bei der Aufklärung im Gelände.

Zehn Löschfahrzeuge im Einsatz

„Das Feuer vergrößert sich gerade“, sagte Einsatzleiter Rico Walentin am Samstagvormittag. Aufkommender Wind am Morgen habe die Lage verschlechtert. Für die Feuerwehr ist der Löscheinsatz wegen des munitionsbelasteten Geländes erschwert.

Inzwischen sei aus dem Norden des Landkreises weitere Unterstützung mit Löschfahrzeugen eingetroffen, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Rico Walentin am Samstagnachmittag. Es gebe nach wie vor eine starke Rauchentwicklung. Der Wind sei zudem stärker als in den vergangenen Tagen.

Auf dem Areal liegt überall Munition und wir wissen nicht wo.

Rico Walentin, Feuerwehr-Einsatzleiter

Geprüft wird laut Walentin ein Einsatz von Feuerlösch- und Bergepanzern eines privaten Anbieters. Es sei aber noch unklar, ob dies möglich und sinnvoll sei, sagte er. „Auf dem Areal liegt überall Munition und wir wissen nicht wo.“ Zudem liege viel Totholz am Boden. „Das ist wie ein großes Mikadospiel.“ Es sei nicht einfach, mit Panzern eine Schneise im Wald zu ziehen.

Die zwei Löschflugzeuge, die am Freitag immer wieder Wasser auf das brennende Areal abgeworfen hatten, seien am Samstag nicht mehr im Einsatz. „Mit Löschflugzeugen hatten wir nicht mehr den gewünschten Effekt, er war nicht massiv genug“, sagte Walentin. Man hätte noch mehr Flugzeuge gebraucht, betonte er.

Die Feuerwehr sei nun mit zehn Löschfahrzeugen im Einsatz. Vom Wegesrand aus solle gelöscht werden, damit „das Feuer nicht in den nächsten Wald rein läuft“, sagte Walentin. Das Areal des ehemaligen Truppenübungsplatzes sei sehr groß. Nach Angaben des Landkreises Teltow-Fläming vom Freitag waren insgesamt rund 35 Hektar Fläche von dem Brand betroffen.

„Wir müssen schauen, ob uns der Wind in die Karten spielt“, meinte Walentin am Samstag und hoffte auf Windstille und vor allem Regen. Niederschläge sind jedoch laut Wettervorhersage am Wochenende eher nicht in Sicht. „Man ist frustriert“, sagte der Einsatzleiter angesichts des schwierigen Einsatzes. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem Gelände mit alter Munition im Boden nicht an die Brandstellen heran. (dpa)

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