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Berlin: Stadt von gestern

Im Juli 1957 war das Hansaviertel in Tiergarten fertig Im Sommer nun wird das große Jubiläum gefeiert

Bis zum 50-jährigen Jubiläum müsste die verblichene Tafel am U-Bahnhof Hansaplatz dringend aufgefrischt werden. Sie erinnert an einen Senatsbeschluss von 1953 zum Wiederaufbau der Gegend, ist aber kaum zu lesen. Auf der Kriegsbrache sollte auf einem Großteil des alten Hansaviertels ein neuer, aufgelockerter Stadtteil im Grünen entstehen, mit unterschiedlichsten Wohnhäusern international bekannter Architekten. Fertig war das neue Hansaviertel dann im Juli 1957.

Es gibt immer noch Bewohner der ersten Jahre, die Bindung an das Viertel, zum dem Einfamilien- und Hochhäuser gehören, ist eng.Das Hansaviertel war als „Stadt von morgen“ das Kernstück der internationalen Bauausstellung „Interbau Berlin“, an der sich Architekten wie Max Taut, Walter Gropius, Oscar Niemeyer oder Alvar Aalto beteiligten. Le Corbusier baute für die Interbau auch das Corbusierhaus am Olympiastadion, Hugh Stubbins die Kongresshalle. Mehr als 60 Architekten und Gartengestalter aus dem In- und Ausland entwarfen und planten, es entstanden über 1200 Wohnungen, damals meist im sozialen Wohnungsbau. Heute überwiegt hier nach Auskunft des Bürgervereins Hansaviertel der Eigentums-Anteil. Zunehmend werden Ferienwohnungen angeboten.

Das Hansaviertel, das unter Denkmalschutz steht, war die West-Berliner Antwort auf die Neubauten an der Ost-Berliner einstigen Stalinallee. Während des Baus konnten die Berliner mit einer Seilbahn das Viertel überqueren.C. v. L.

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